Bad Salzig. Die Mitglieder des Gemischten Chores Frohsinn stellten in ihrer Jahreshauptversammlung die Weichen für die Zukunft des Vereins. Turnusgemäß stand die Neuwahl des Vorstandes auf der Tagesordnung. Michael Schreiner, der den Verein fast 20 Jahre führte, stand für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung. Auch Walter Pulger, stellvertretender Vorsitzender, sowie Thea Börsch, Schriftführerin, gaben nach 40 Jahren Vorstandstätigkeit ihre Ämter ab.
Die Neuwahl des Vorstandes erfolgte in großem Einvernehmen. Jeweils einstimmig wurden gewählt: Burkhard Höhlein, Vorsitzender; Bertlinde Pulch, stellvertretende Vorsitzende; Renate Zickel, Schriftführerin; Conny Novy, Kassiererin (Wiederwahl); Franz-Rudolf Becker, Beisitzer. Zu Kassenprüferinnen wurden gewählt: Klaudia Höhlein (Wiederwahl) und Gabriele Schmaus. Die Aufgabe des Notenwarts ist weiterhin Walter Pulger übertragen. Burkhard Höhlein würdigte die Leistungen und das Engagement von Michael Schreiner, Walter Pulger und Thea Börsch. „Der Frohsinn war für Euch Herzenssache. Ihr habt dem Chor und dem Verein ein Gesicht gegeben“, lobte Höhlein und ließ 40 Jahre Frohsinn Revue passieren. Dabei stellte er unter anderem heraus: Leistungssingen mit großartigen Erfolgen, Teilnahme am nationalen Chorwettbewerb 2004 mit Platz zwei von 37 Chören deutschlandweit, Singen der Loreleytal-Welterbe Hymne auf dem Marktplatz in Oberwesel vor über 1.000 Zuhörern am Tag der Welterbeanerkennungsfeier im Jahre 2002, Auftritt am Rheinland-Pfalz-Tag 1999 in Boppard – der damalige Ministerpräsident Kurt Beck sang mit, im Tenor –, Konzerte in „ausgefallenem Format“ (musikalisches Kulinarium, Singende Gärten, Mondscheinserenade), zahlreiche Kurkonzerte.
Die Versammlung dankte Michael Schreiner, Walter Pulger und Thea Börsch mit lang anhaltendem Applaus. Walter Pulger und Thea Börsch nahmen sichtlich gerührt eine Dankesurkunde und kleine Aufmerksamkeiten in Anerkennung ihres großartigen Einsatzes entgegen. Dass einiges im Frohsinn los ist, konnte zuvor Walter Pulger, der bis zur Neuwahl des Vorstandes die Versammlung leitete, bei seinem Rückblick auf das Jahr 2022 verdeutlichen. Der Chor hatte im vergangenen Jahr elf Auftritte absolviert. Walter Pulger stellte dabei das gemeinsam mit dem Kirchenchor St. Ägidius gesungene St. Nikolaus Schifferlied (Text: Peter Salzig) bei der Einweihungsfeier des Peter-Salzig-Platzes am 3. September und das Konzerterlebnis „Komm mit nach Bethlehem“ am 30. Dezember in der St. Ägidiuskirche heraus.
„Von der finanziellen Seite her, ist der Frohsinn dank zahlreicher Spenden aus dem Kreise unserer Mitglieder gut durch die Pandemie gekommen“, berichtete Kassiererin Conny Novy. Von der Kassenlage her sei der Verein vernünftig aufgestellt. Kassenprüferin Klaudia Höhlein stellte auch im Namen von Kassenprüferin Bertlinde Pulch Antrag, dem Vorstand Entlastung zu erteilen. Diesem Antrag folgte die Versammlung einstimmig.
Chorleiter Tobias Querbach ging in seinem Bericht auf die Situation im Verein und im Chor ein. Die Mitgliederzahlen seien zurückgegangen, auch habe der Chor Sängerinnen und Sänger verloren. „Aber, wir sind nach wie vor gut aufgestellt“, stellte Querbach fest. „Hier müssen wir dennoch einiges tun, um neue Sängerinnen und Sänger für uns zu begeistern“, so Querbach weiter. Singen unter Einbeziehung der Zuhörer oder interessante Chorformate könnten Interesse am Mitsingen fördern. Ein solches Ereignis wird die Uraufführung des Chormusicals Bethlehem am 16. Dezember in Düsseldorf sein. Hier singen Sängerinnen und Sänger des Frohsinn gemeinsam mit rund 2.500 weiteren Sängerinnen und Sänger aus allen Teilen Deutschlands vor etwa 10.000 Zuhörern. „Hier könnten sich auch neue Sängerinnen und Sänger mit einbringen“, wirbt Chorleiter Querbach.
Burkhard Höhlein nahm den Ball auf und kündigte an, dass ein Aufgabenschwerpunkt des neuen Vorstandes sein werde, die Mitglieder des Vereins intensiv in das Chorgeschehen einzubeziehen und neue Mitglieder, vor allem Sängerinnen und Sänger, zu gewinnen. Die Mitgliederversammlung stimmte dem Antrag des neuen Vorsitzenden zu, dass der Vorstand zu seiner Unterstützung eine Mitgliederbeauftrage bestellen kann. Für diese Position sei Klaudia Höhlein vorgesehen. „Wir müssen das herausstellen, was wir seit dem 19. Januar 1876 sind: etwas Besonderes, Einzigartiges, innovativ und experimentierfreudig, eben der Frohsinn“, fasst Burkhard Höhlein zusammen. „Daran arbeiten wir, dafür treten wir ein, und zwar gemeinsam“, so Höhlein abschließend.