Freitag, Mai 16, 2025
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    Würdevoll und schmerzfrei das Zuhause erleben

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    Neue Stiftung „Palliativ Zuhause“
    unterstützt Patienten und Angehörige

    Ein Leben geht zu Ende. Der Wunsch vie­ler Schwerstkranker ist es, die letz­te Zeit die­ser Lebensphase zu Hause im gewohn­ten Umfeld zu erle­ben. Möglichst schmerz­frei. Mit Unterstützung von Pflegediensten, Haus- und Fachärzten, Palliativ-Care Fachpflegekräften und Hospizarbeit wird bereits best­mög­lich ver­sucht, die­ses zu ermög­li­chen. Dennoch sto­ßen Angehörige und Betroffene oft­mals an ihre Grenzen.

    Team der Stiftung "Palliativ Zuhause"Aus die­sem Grund wur­de nun die gemein­nüt­zi­ge Stiftung „Palliativ Zuhause“ gegrün­det. Jörg-Peter Mallmann, der einen ambu­lan­ten Pflegedienst führt, erlebt Tag und Nacht, mit wel­chen Problemen Patienten in ihrer letz­ten Lebensphase zu kämp­fen haben. Zusammen mit dem Palliativzentrum Koblenz, das den Bereich Koblenz-Neuwied-Mittelrhein-Hunsrück betreut, war es ihm eine Herzensangelegenheit, die­se Stiftung zu gründen.

    Das Augenmerk der Stiftung liegt auf zwei Schwerpunkten, auf der finan­zi­el­len Unterstützung für 24-Stunden-Betreuungsangebote und auf der Ausbildung von Fachkräften, um Pflegeintensiv-Wohngruppen anzu­bie­ten. „Trotz der bestehen­den Versorgungsangebote gibt es gro­ße Lücken“, erklärt Jörg-Peter Mallmann die Situation. „Werden alle Angebote genutzt, wird der Patient viel­leicht drei bis vier Stunden am Tag betreut. Den Rest über­neh­men Angehörige. Doch was macht ein allein­le­ben­der Patient oder jemand mit kör­per­lich oder psy­chisch-emo­tio­nal über­for­der­ten Angehörigen? Die Kosten für die rest­li­chen 20 Stunden kön­nen sich die meis­ten nicht leis­ten. Besonders in der Nacht sind die Patienten häu­fig sehr aktiv. Das hält ein Angehöriger auf die Dauer nicht aus.“

    Das zwei­te Problem: Es gibt zu wenig aus­ge­bil­de­te Palliativ-Care Fachkräfte. „Wir möch­ten eine qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Versorgung Schwerstkranker für zu Hause, aber auch in Pflegeintensiv-Wohngruppen anbie­ten. Hier kön­nen Patienten die dau­er­haft beatmungs­pflich­tig sind, in nahe­zu häus­li­cher Umgebung ver­sorgt wer­den“, führt Dr. Ingo Hannes, Leitender Palliativmediziner des Palliativzentrums Koblenz aus. „Dazu braucht es Personal, das nicht nach einer 6 bis 12-wöchi­gen Schnellausbildung die Betreuung über­nimmt und manch­mal noch nicht mal weiß, um wel­ches Krankheitsbild es sich bei dem Patienten han­delt. Leider gibt es immer mehr von die­sen Einrichtungen, die rein wirt­schaft­lich aus­ge­rich­tet sind. Gewinne, die wir hin­ge­gen erwirt­schaf­ten, flie­ßen direkt zurück in die Stiftung und kom­men somit den Patienten wie­der zugute.“

    Ein Engagement, das auch die abso­lu­te Unterstützung von Erwin Rüddel, Bundestagsabgeordnetem und Vorsitzendem des Bundesgesundheitsausschusses, erfährt, wie er auf der Gründungsveranstaltung beton­te. „Wir brau­chen die­se flä­chen­de­cken­de ambu­lan­te Palliativversorgung. Die Stiftung leis­tet eine wich­ti­ge Arbeit für die Gesellschaft. Durch ihren Einsatz wird die Versorgung in der Region noch besser.“
    Auch der Landtagsabgeordnete Dr. Adolf Weiland begrüßt die Gründung und den Zweck der Stiftung: „Für immer mehr Menschen ist es wich­tig, die letz­te Zeit ihres Lebens zu Hause mög­lichst schmerz­frei erle­ben zu kön­nen. Dies ermög­licht die Stiftung. Deshalb ist sie bei­spiel­haft und wichtig.“

    Aus die­ser Motivation her­aus haben Jörg-Peter Mallmann und Dr. Ingo Hannes die Stiftung ins Leben geru­fen und freu­en sich über die tat­kräf­ti­ge Unterstützung, die sie bereits von vie­len Seiten erfah­ren durften.

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