Region. Die fünfte Jahreszeit war in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Nach den Corona-Absagen hatten Krieg, Inflation und Energiekrise im Vorfeld des närrischen Treibens etwas auf die Euphoriebremse getreten. Während in den Vereinen unbeirrt mit Fleiß, Ideenreichtum und Leidenschaft Programme und Auftritte vorbereitet wurden, stellten sich nicht wenige die Frage, ob die Jecken in dieser schwierigen Zeit die Massen mitreißen können. Die Antwort fällt eindeutig aus: In Sälen und beim finalen Straßenkarneval wurden Trübsal und Sorgen weggepustet. Miesepeter hatten keine Chance. Es wurde gefeiert, geschunkelt, getanzt und gelacht. Die Session hat gepasst, sie war vielleicht eine der schönsten der vergangenen Jahrzehnte.
Wetter spielte mit
Natürlich hatte das Wetter den Narren einen passenden Rahmen geboten: Sonnenschein und angenehm milde Temperaturen haben die Umzüge am Rosenmontag zuverlässig begleitet. Aber auch am Samstag und Sonntag hatte man noch weitgehend Glück. Die Menschen am Straßenrand konnten ihren karnevalistischen Entzug der Pandemiejahre mit einer hohen Dosis Frohsinn vergessen.
Ob in Spay, Bad Salzig, Emmelshausen oder Oppenhausen – die närrischen Expresszüge begeisterten blitzschnell die Massen. Und auch beim großen Abendumzug in Boppard am Sonntag hat alles gepasst. Nachdem es am Mittag noch überall im Narrenland teils recht ergiebig geregnet hatte, blieb es pünktlich zum Zug trocken. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Der prallen Lust am Feiern stand nichts mehr im Weg.
Mit dem Aschermittwoch ist der Deckel auf die Wochen der guten Laune draufgesetzt worden. Die große Hoffnung: Vielleicht gelingt es uns allen, auch im jetzt wieder mehr von Sorgen bestimmten Alltag eine Spur der Leichtigkeit mitzunehmen.