Region. In Deutschland hat die Zahl der Insekten bedrohlich abgenommen. Unter anderem als Folge intensiver Landwirtschaft, dem Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden, der Versiegelung von Flächen und auch von privaten Grünflächen, die ökologisch alles andere als gut sind, hat sich der Bestand an Fluginsekten binnen weniger Jahren um mehr als 70 Prozent verringert. Insekten stehen sind unverzichtbar für die Nahrungsketten – Vögel, Igel, Frösche, Eidechsen, Mäuse und viele Tiere mehr ernähren sich von Insekten. Für uns Menschen wäre ein Aussterben von Insekten fatal: Bienen, Wespen und Schmetterlinge sind als Bestäuber unverzichtbar. Zweidrittel aller Nutzpflanzen werden von Insekten bestäubt. Insekten sind für unsere Ernährungssicherheit unverzichtbar. Das Naturschutzgebiet Hintere Dick in Boppard zeigt, was möglich ist, wenn mit Brach‑, Natur- und Nutzflächen richtig umgegangen wird. Hier leben etwa 5.000 verschieden2 Arten – vermutlich so viele wie nirgendwo sonst in Deutschland.
Wiese statt Rasen
Hausbesitzer können auch im eigenen Garten einiges dafür tun, damit es wieder verstärkt summt und brummt. Wer beispielsweise auf das wöchentliche Rasenmähen verzichtet und das Gras wachsen lässt, wird schon bald regen Flugbetrieb beobachten. Wenn man sich einmal vom kurzen Grün verabschiedet hat, gewöhnt man sich schnell an die kniehohe Wiese und die langsame Zunahme von blühenden Gräsern und ersten Wiesenblumen. Zwei- bis viermal Mähen im Jahr reicht aus, um einen kleinen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten.
Wer will, kann sich auf einem Teil seiner Grünfläche auch eine echte Blumenwiese anlegen. Dazu muss man aus einem Teil der Grünfläche die Grasnarbe entfernen und den Boden lockern. Da die meisten Wiesenblumen auf mageren Böden am besten gedeihen, arbeitet man etwas Sand in den Boden ein. Das Saatgut kauft man danach am besten beim Fachhändler, hier bekommt man auch alle Fragen rund um eine Blumenwiese professionell beantwortet. Nach dem Einsähen muss man natürlich die künftige Blumenwiese regelmäßig befeuchten. Dann dauert es nicht mehr lange und das kleine Ökoparadies im eigenen Garten „blüht auf“.