in „Der Ortsvorsteher informiert“: RHA vom 4.8.2023 S. 10
In seiner Information an die Mitbürgerinnen und Mitbürger des Ortsbezirks Boppard führt der Bopparder Ortsvorsteher zum wiederholten Male bittere Klage über den Stillstand des Mühlrades im Mühltal. Das Mühlrad sei am 30. Juli 2021 eingeweiht worden. Die Stadt habe für die Instandsetzung und Inbetriebnahme 8.000 Euro in die Hand nehmen müssen (nach meiner Kenntnis erfolgte die Finanzierung aus den Parkgebühreneinnahmen der Stadt). Dem Vernehmen nach hat auch der Ortsbeirat Boppard vor etlichen Jahren 2.500 Euro für die Restaurierung des Mühlrades bereitgestellt.
Dann habe Bürgermeister Haseneier sein Amt angetreten und als eine seiner ersten Amtshandlungen den weiteren Betrieb des Mühlrades untersagt. Herrn Haseneier blieb gar keine andere Möglichkeit. Für den Betrieb des Mühlrades lagen die notwendigen fachbehördlichen Genehmigungen nicht vor. Seit Mai 2022 stehe das Mühlrad nun still. Warum? Die seinerzeitige Stadtspitze hatte die für den Betrieb des Mühlrades erforderlichen Genehmigungen wohl schlicht nicht eingeholt, den TÜV offensichtlich nicht beteiligt und sich wahrscheinlich auch nicht vom Vorliegen einer für den Betrieb einer solchen Anlage wichtigen Statik überzeugt.
Das ist doch wohl die wahre Ursache für den Stillstand des Mühlrades, denn Genehmigungsverfahren, TÜV Gutachten, Beseitigung festgestellter Mängel, Erarbeitung einer Statik, all dies braucht seine Zeit, vor allem dann, wenn Anträge erst gestellt werden für Maßnahmen, die bereits ausgeführt sind, so meine lebenslange Verwaltungserfahrung!
Dies gilt auch für die Vorbereitung und Umsetzung irgendwelcher Änderungsvorschläge – gegebenenfalls neue Genehmigung, TÜV, Statik, pp. Wäre das wunderbare Mühlrad-Projekt von Anfang an nach den Grundsätzen einer geordneten Verwaltung vorbereitet und durchgeführt worden, hätte das Mühlrad bis heute nicht stillgestanden.
Nach meiner Einschätzung hatte hier jemand schlicht seine Hausaufgaben nicht gemacht. Also, worum geht es dem Bopparder Ortsvorsteher in seiner Information an Boppards Bürgerinnen und Bürger, in der die fehlende TÜV Beteiligung, die vom TÜV festgestellten Mängel, die zunächst behoben werden müssen, die fehlende Statik und der Finanzbeitrag des Bopparder Ortsbeirates mit keinem Wort erwähnt werden? Wenn ich eins und eins zusammenzähle, möglicherweise nicht um das Mühlrad. Kann das sein? Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Burkhard Höhlein, Bad Salzig