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    Brief zum Leserbrief „Alternativer Plan zu Rheinpromenade“

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    RHA Leserpost

    RHA-Ausgabe Nr. 30 vom 28. Juli

    In oben genann­ter Ausgabe wur­de ein Leserbrief ver­öf­fent­licht, ein Brief, in dem Kritik an der Planung zur Neugestaltung der Rheinpromenade mit so viel Geschwurbel ver­mischt wur­de, dass es einen graust. Angefangen von der Aufzählung der „Säulen“ Boppards Attraktivität, die es ja gibt und die ja durch­aus bewor­ben und ange­bo­ten wer­den – wobei die Restaurants am Rhein eher Pizza/Pasta domi­niert sind, bis tief in die Klamottenkiste der Tempelritter und Halbwahrheiten über die Geländerplanung (es gibt zwei Varianten, über die Höhe wird vom Gemeindeunfallverband mit­ent­schie­den – wur­de so in der öffent­li­chen Vorstellung gesagt) bis hin zum Vorwurf des feh­len­den Parkkonzeptes, das von der Stadtverwaltung erstellt wer­den muss, nicht von Hernn Reschke, das war nicht sein Auftrag. 

    Und dann die Vision von Informationsboutiquen bezie­hungs­wei­se Strandhäuschen, in denen Bopparder Bürger für ein „gerin­ges steu­er­frei­es Gehalt“ (schon mal was von Mindestlohn gehört?) den Touristen den Weg wei­sen. Welchen Weg? Den zu den „Führenden Boppardern“, die eine Entscheidung, die von einem demo­kra­tisch gewähl­ten Stadtrat getrof­fen wur­de, durch eine Abfindung an Herrn. Reschke rück­gän­gig machen wol­len? Geht’s noch?? Sind wir nicht alle froh, dass die Zeiten, in denen „Führende Persönlichkeiten“ das Sagen hat­ten, längst der Vergangenheit ange­hö­ren. In die­sem Leserbrief ver­ei­ni­gen sich alle „Tugenden“ der „Alten Weißen Männer“ (… und alten wei­ßen Frauen, die so reden wie alte wei­ße Männer), die da sind: Völlige Überschätzung ihrer selbst, Korruption, Machtdenken, Festhalten am Althergebrachten, Unfähigkeit sich auf Neues ein­zu­las­sen. Genau das konn­te man schon in der öffent­li­chen Vorstellung in der Stadthalle erle­ben: Wer schimpf­te am Mikrofon? Zu 90 Prozent alte wei­ße Männer, wobei es auch eini­ge gab, die ihr Anliegen durch­aus zivi­li­siert argu­men­ta­tiv vor­tru­gen. Nichtsdestotrotz waren es durch­weg Argumente, die in die Vergangenheit gerich­tet waren. Ich möch­te mit einem Zitat des Franzosen Jean Jaurès enden: „Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche“. 

    Stefan Nick, Boppard

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