Mittelrhein. Im Sonntagsgottesdienst am 12. Mai verabschiedete die Mittelrheinpfarrei St. Josef ihren Organisten und Chorleiter Bernhard Eberz in den wohlverdienten Ruhestand. Zum letzten Mal dirigierte Bernhard Eberz an diesem Tag „seine“ Chorgemeinschaft. Und sie gaben alles – ihm zur Ehre, der Gemeinde zur Freude und dem Himmel zum Wohlgefallen. Die Orgel spielte dabei schon sein Nachfolger im Amt des Kantors, Niclas Michely. Dass beide den Übergang gut, gemeinsam und harmonisch gestalten, ist spürbar. Die Zusammenarbeit trägt erste Früchte. Das Staffelholz ist sozusagen weitergegeben.
Pastor Stefan Dumont betonte in seinen Dankesworten an den scheidenden Kantor, dass er mit seiner unaufgeregten und unkomplizierten Art, sowie mit seiner verlässlichen Treue zum Dienst und zu den Menschen ein – im Sinne des Evangeliums – guter Zeuge des christlichen Glaubens sei. Das prägt sich bei den Menschen ein. Allen, die mit ihm in den 34 Jahren seines Dienstes hier musiziert und gesungen haben, war er ein musikalisches Vorbild.
Zu Eberz‘ Lieblingskomponisten zählt zweifelsohne Johann Sebastian Bach. Dessen Werke waren immer wieder zu hören, oft und gern auf der Orgel, wenn er an den Sonn- und Feiertagen auch „die große Literatur“ zu Gehör brachte. Das Geschenk der Kirchengemeinde zum Abschied wird ihn dem großen Thomaskantor aus Leipzig näher bringen: Eine Einladung zur Bach-Nacht des Rheingau-Musikfestivals im Kloster Eberbach.
Im Anschluss an die Messe, die von Chorsängern aus Bad Salzig, Boppard und Weiler, verstärkt durch die Friedensbrücke gestaltet wurde, erwarteten draußen Instrumentalkreis und Singgruppe aus Boppard den Ruheständler, um ihn im Kreis der ganzen bunten Gottesdienstgemeinde mit ein paar Mitsing-Liedern zu erfreuen. Dazu gab für alle ein Glas Wein oder Wasser –damit die Stimme auch weiter zum Singen und Loben und Danken bereit war. Auch in Zukunft wird Eberz als Kirchenmusiker „i.R.“ –also in Reichweite – gelegentlich aushelfen und die Orgel spielen.