Simmern: Die Mitglieder des erweiterten CDU-Kreisvorstandes Rhein-Hunsrück besuchten die ERO GmbH, einen der führenden Hersteller von Weinbaumaschinen mit Sitz in Simmern. Das traditionsreiche Familienunternehmen beeindruckt nicht nur durch seine Innovationskraft, sondern auch durch seine starke regionale Verwurzelung.
Die ERO GmbH ist seit den 1960er Jahren Partner der deutschen Winzerinnen und Winzer und hat sich mit einer breiten Modellvielfalt und innovativen digitalen Lösungen als Marktführer auch über Deutschland hinaus in einer Vielzahl von Ländern etabliert. Besonders hervorzuheben ist die hohe Fertigungstiefe am Standort Simmern, die sich gerade in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie als großer Vorteil erwiesen hat. So werden nicht nur Arbeitsplätze gesichert, sondern auch die Abhängigkeit von globalen Lieferketten reduziert.
Mit über 300 Mitarbeitern ist ERO ein bedeutender Arbeitgeber und ein geschätzter Ausbildungsbetrieb in der Region. Dabei gibt es eine beeindruckende Bandbreite, in der junge Menschen hier anfangen können, von der Metallbearbeitung über das Marketing bis hin zur Programmierung. Das Unternehmen investiert kontinuierlich in die Zukunft, etwa durch den Aufbau einer eigenen Softwareentwicklungsabteilung, um die Winzer im Arbeitsalltag mit der App VineForecast zu unterstützen.
Michael Erbach, der Geschäftsführer und Sohn des Firmengründers, führte durch die Historie und diskutierte die aktuellen Rahmenbedingungen mit den Mitgliedern des Kreistags und Vorstands. ERO ist mit seiner starken Position in Deutschland und Wachstumschancen auf dem Weltmarkt gut aufgestellt; der Rückgang im Weinkonsum über die vergangenen Jahre hat sich aber auf die Investitionsneigung der Winzer negativ ausgewirkt. Dazu kommen wirtschaftliche Nachteile durch Überregulierung im Weinbau und auch für den Maschinenhersteller ERO selber. Ein Beispiel: Eine Erntemaschine, die in Deutschland zugelassen ist, muss für den Einsatz in Frankreich oder Italien erneut national zugelassen werden, mit umfangreicher neuer technischer Dokumentation und gegebenenfalls technischen Änderungen. Lars Bibow, Pressesprecher Kreis-CDU, hinterfragte kritisch: „Warum schaffen wir es bei Autos und Motorrädern, dass sie EU-weit zugelassen werden, aber nicht bei Landmaschinen?“
„Regionale Expertise und Handwerk sind das wirtschaftliche Rückgrat unserer Region. Die Belange dieser Unternehmen müssen in der Politik Gehör finden“, betonte dazu Tobias Vogt. Er sieht hier Handlungsbedarf auf EU-Ebene, der über die CDU-Fraktion im EU-Parlament adressiert werden kann. Planbarkeit und bezahlbare Energiekosten sind entscheidend für die Zukunft der regionalen Champions. Überregulierung und unnötige Verschärfungen für Firmen in Deutschland verschlechtern die Wettbewerbsfähigkeit. „Wir brauchen eine deutliche Deregulierung für den Weinbau und praxisnahe Lösungen, die Naturschutz und Wirtschaftlichkeit vereinen“, so Vogt. Harald Rosenbaum, Fraktionsvorsitzender CDU-Kreistagsfraktion, bezweifelt den Nutzen fürs weltweite Klima, wenn deutsche Firmen aufgrund der beabsichtigten Landesklimaziele RLP und damit verbundener erhöhter Kosten insolvent gehen und dann chinesische Firmen, die diese Regulierungskosten nicht haben, die Produkte herstellen und in Deutschland verkaufen.
Die CDU-Kreisvorstandsmitglieder zeigten sich insgesamt beeindruckt von der Innovationsfreude des ERO-Teams und der engen Zusammenarbeit mit den regionalen Winzern und bedankten sich herzlich bei ERO GmbH für die spannenden Einblicke und das langjährige Engagement für die Region.