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Einbruch vorbeugen – mehr Sicherheit schaffen

Frankfurt/M. Mit den kür­zer wer­den­den Tagen und dem Herbstbeginn steigt die Gefahr von Wohnungs- und Hauseinbrüchen. Wie kann man am bes­ten erfolg­reich vor­beu­gen? Der Verband Fenster + Fassade (VFF) erklärt tech­ni­sche Neuerungen, die effek­tiv hohe Hürden für Langfinger schaffen.

Mit dem Ende der Pandemie ist die Mobilität der Menschen wie­der stark gestie­gen – und damit auch die Gefahr von Wohnungseinbrüchen in Häuser und Wohnungen. Fast 66.000 Wohnungseinbrüche und –ver­su­che regis­trier­te die Polizei bun­des­weit im ver­gan­ge­nen Jahr, das waren über 20 Prozent mehr als im Corona-Jahr 2021. Wohlgemerkt zählt die Polizei die Einbruchsversuche mit. Damit es beim Versuch des Einbruchs bleibt oder auch dazu gar nicht erst kommt, hält die Fenster- und Türenbranche tech­ni­sches Knowhow und Innovationen bereit. Dafür gibt es kla­re Kriterien. Denn wie sicher Fenster und Türen sind, bestimmt die Widerstandsklasse (Resistance Class, RC). „Für den Privathaushalt soll­te man sich heu­te min­des­tens für RC 2 ent­schei­den“, emp­fiehlt VFF-Geschäftsführer Frank Lange. Denn RC 1 bie­te nur gerin­gen Grundschutz gegen Aufbruchversuche mit kör­per­li­cher Gewalt (vor­wie­gend Vandalismus) wie Gegentreten und Gegenspringen. „Ab Widerstandsklasse RC 2 leis­ten Fenster und Türen wirk­sa­men Widerstand gegen Schraubendreher, Zange und Keile und sen­ken so das Einbruchrisiko deut­lich. Versuchen die Täter zusätz­lich, mit einem zwei­ten Schraubenzieher und einem Kuhfuß sowie mit ein­fa­chem Bohrwerkzeug die Fenster und Türen zu öff­nen, ist die Widerstandsklasse RC 3 emp­feh­lens­wert”, erläu­tert Lange.

Kernelemente
Bei den Eigenschaften der Fenster soll­te nicht zuletzt an abschließ­ba­re Griffe, einen Anbohrschutz und ein­bruch­hem­men­de Sicherheitsbeschläge wie Pilzkopfverriegelungen und pas­sen­de Sicherheitsschließstücke gedacht wer­den. Solche Verriegelungen kön­nen das Aufhebeln des Fensters ent­schei­dend erschwe­ren. Abschließbare Griffe und so man­che wei­te­re Innovation bei den Beschlägen las­sen sich gut am Fenster nach­rüs­ten. Wenn die vor­han­de­nen Elemente aber alt sind und zu wenig Einbruchshemmung bie­ten, emp­fiehlt sich dage­gen drin­gend ein kom­plet­ter Tausch. Zusätzlicher Pluspunkt: Wer in neue, ein­bruch­si­che­re Fenster und Türen inves­tiert, spart sich nicht nur Sorgen um die eige­ne Sicherheit, son­dern auch teu­re Heizenergie. Denn die neu­en Fenster und Türen haben bes­se­re Wärmeeigenschaften. Daher gibt es auch staat­li­che Zuschüsse für den Fenstertausch: Förderfähig sind neue ein­bruch­hem­men­de Fenster nach Widerstandsklasse RC2 bei einem Wärmedämmwert von min­des­tens 1,1 W/m²K.

Wie Mechanik, Automatisierung und Digitales sich ergänzen
Und noch eine gute Nachricht: Der Anteil der Einbruchversuche an den tat­säch­li­chen bzw. inten­dier­ten Wohnungseinbrüchen ist laut Bundeskriminalamt in den ver­gan­ge­nen drei­ßig Jahren von knapp 30 auf knapp 50 Prozent gestie­gen. Also antei­lig sind deut­lich mehr Einbrüche geschei­tert. „Das dürf­te zu einem Gutteil auf tech­ni­sche Innovationen sowie auf Verhaltensänderungen der Menschen zurück­zu­füh­ren sein“, erklärt VFF-Geschäftsführer Frank Lange. Die Statistik legt nahe: Investitionen in bes­se­re Technik loh­nen sich, gepaart mit ent­spre­chend umsich­ti­gem Verhalten. Innovationen ver­bin­den daher bewusst ver­bes­ser­te Mechanik mit Automatisierung. Beispiel Türen: Mit mecha­nisch-auto­ma­ti­scher Mehrfachverriegelung las­sen sich Türen ohne Schlüsselbetätigung sicher ver­rie­geln. Die soge­nann­te Drei-Punkt-Verriegelung mit Automatikkraftkeilen fährt dann auto­ma­tisch aus, wenn die Bewohner Haus oder Wohnung ver­las­sen. Für noch mehr Sicherheit ver­hin­dern rück­druck­ge­si­cher­te Sicherheitsschließpunkte ein Aushebeln. Solche Systeme bie­ten eine erhöh­te Einbruchhemmung bis Widerstandsklasse RC3.

Wer sein gut gesi­cher­tes Heim auch aus der Ferne im Blick haben will, kann auf das Miteinander von Mechanik, Automation und digi­ta­len Neuerungen bau­en. Denn zusätz­lich zum mecha­ni­schen Einbruchschutz sind Alarm- oder Überwachungsanlagen mit Sensortechnik sinn­vol­le Ergänzungen für die Sicherheit. So kön­nen mit Sensoren aus­ge­stat­te­te Fenster einen Einbruchversuch direkt auf das Mobiltelefon mel­den. Ergänzt mit Kamerasystemen und einem Fingerprint-System wir­ken Abschreckung vor Einbrüchen und Vorsorge ineinander.

Expertentipp: Für loh­nen­de Investitionen in neue Fenster und Türen bie­tet sich staat­li­che Förderung von Bund, Ländern und Gemeinden an. Welche Programme für wel­che Immobilie pas­sen kön­nen, zeigt schnell und zuver­läs­sig der kos­ten­lo­se VFF Fördermittel-Assistent vom Verband Fenster + Fassade (VFF). Die rechen­star­ke Online-Hilfe bie­tet eine über­sicht­li­che Navigation und indi­vi­du­el­le Suchfunktionen. Damit Sie auch in der Förder-Landschaft in der Komfort-Zone blei­ben. Möglich ist auch eine sepa­ra­te Herstellersuche, über die sich gezielt Fachbetriebe auf­fin­den lassen.

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