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Die Waldjugendherberge Sargenroth darf nicht sterben

RHA Leserpost

Der Kreisjugendring Rhein-Hunsrück e.V. (KJR) for­dert vom Deutschen Herbergswerk und von allen öffent­li­chen Gremien alles zu tun, um die Waldjugendherberge Sargenroth (WaJuHer) am Leben zu hal­ten. Der KJR besteht aus 15 Verbänden von Trägern der öffent­li­chen und ver­band­li­chen außer­schu­li­schen Jugendarbeit im Rhein-Hunsrück-Kreis. Warum for­dern wir mit unse­ren Mitgliedsverbänden den Erhalt? Die WaJuHer ist für uns ein wich­ti­ger Ort der Freizeitgestaltung, der Schulung unse­rer Mitarbeiter, aber auch besinn­li­cher Rückzugsort für die Arbeit in unse­ren Verbänden.

In all den Jahren ihres Bestehens gab sie uns Raum, um unse­re Arbeit vor­an­zu­brin­gen. Hier fan­den unzäh­li­ge Orchester-Woche­n­enden statt, bei denen die jun­gen Musiker den letz­ten Feinschliff vor den gro­ßen Auftritten beka­men. Unzählige ehren­amt­li­che Mitarbeiter in der offe­nen Jugendarbeit wur­den hier aus- und fort­ge­bil­det, beka­men ihr „Handwerkszeug“, um mit jun­gen Menschen umzu­ge­hen. Die WaJuHer durch­leb­te vie­le Epochen der unter­schied­li­chen Entwicklungen in der Jugendarbeit. Wenn wir die­sen zen­tra­len Ort der Begegnung und des Erfahrungsaustausches ver­lie­ren sollten, ist es für uns nur sehr schwie­rig nach­zu­voll­zie­hen, wo wir ihn finan­zi­ell als auch umge­bungs­mä­ßig durch einen geeig­ne­ten Ort ersetzt bekom­men könnten.

Neben die­sen Punkten müs­sen wir auch ein­mal dar­an den­ken, dass eine regio­na­le Möglichkeit verlo­ren wird, wo Kinder ein­mal ohne Eltern über­nach­ten und aus ihrem Alltag ent­flie­hen kön­nen. Hier kön­nen sie lernen, in einer Gemeinschaft zu leben, aus­zu­han­deln mit­ein­an­der klar zu kom­men, also selbst­stän­dig und gemein­schafts­fä­hig zu wer­den. Wir alle wis­sen, wie wich­tig und för­der­wür­dig dies ist. Nicht zuletzt wur­de die WaJuHer auch von vie­len Familien genutzt, das heißt, sie war ein fami­li­en­stär­ken­des Angebot und wer­te­te den Hunsrück als Ferienregion unwahr­schein­lich auf.

Ein wich­ti­ger Aspekt für den Erhalt ist die Tatsache, dass ein frei­er Träger eine durch Spenden finan­zier­te Freizeit für Kindern aus benach­tei­lig­ten Lebensverhältnisse durch­führ­te. So konn­ten die­se Kinder ein­mal von Zuhause weg­kom­men. Sie erzäh­len noch nach Jahren von die­sen Erlebnissen. Für den Träger ist schwie­rig, die­se Freizeit an einem ande­ren fes­ten Ort zu ver­an­kern, und zudem ist sie auch noch mit deut­lich höhe­ren Kosten verbunden.

Was wir auch nicht ver­ken­nen dür­fen, ist, dass im Schwimmbad der WaJuHer vie­le Kinder das siche­re Schwimmen erlern­ten. In einer Zeit, in der immer weni­ger Menschen schwim­men kön­nen, töd­li­che Badeunfälle zuneh­men und die Wege zu Schwimmbädern immer wei­ter wer­den und für vie­le Familien nicht mehr zu bewäl­ti­gen sind.

Mit dem Blick auf unse­re Region und unse­re gemein­sa­men Anliegen soll­ten wir dafür ein­tre­ten, alle Angebote für Kinder und Jugendliche zu erhal­ten und auszubauen!

Unsere Gesellschaft altert und Kinder / Jugendliche gera­ten mit ihren Bedürfnissen und Wünschen zuneh­mend aus dem Blick, das heißt auch die Entscheidungen, in wel­chen Belange Geld/Förderungen inves­tiert wer­den soll, ver­schie­ben sich zu Ungunsten der Kinder und Jugendlichen.

Wer soll die Lobbyarbeit für Kinder und Jugendliche über­neh­men, wenn nicht wir, die Jugendverbände?

Was ist ein „Gelobtes Land“, wenn es kei­ne wissbegierigen, fröh­lichen und zufrie­denen Kinder und Jugendlichen hat?

Im Namen des Kreisjugendringes Rhein-Hunsrück e.V

Alfred Gras, Vorsitzender

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