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Ja, so geht Demokratie

RHA Leserpost

Antwort zum Leserbrief „Mein Freund der Baum…“
im RHA Ausgabe 49 vom 2.12.2020

Die Verfasser des Leserbriefes „Mein Freund der Baum…“ stel­len die rhe­to­ri­sche Frage, ob „so Demokratie geht“ – gemeint ist das Vorgehen des Bürgermeisters im Falle Mehrgenerationenpark. Nun, ich muss dazu sagen: Ja, so geht Demokratie, denn in einer Demokratie bestim­men Mehrheiten. Wenn es nur 307 Unterzeichner eines Einwohnerantrages gibt, sind das 4,11 Prozent der Menschen, die in Boppard leben (Stadt Boppard Stand 30.6.2020 = 7.470 Einwohner).

Somit scheint die über­wäl­ti­gen­de Mehrheit der Bopparder Bürger mit der Entscheidung des Seniorenbeirates, des Jugendbeirates und des Ortsbeirates ein­ver­stan­den zu sein. Und noch­mal: Ja, so geht Demokratie oder fän­den Sie es gut, wenn 4,11 Prozent der Einwohner von Boppard über 95,89 Prozent bestim­men wür­den? Vielleicht gibt es auch 307 Leute, die bei­spiels­wei­se kei­ne Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt haben wol­len. Sollen die das dann bestim­men dür­fen? Ich den­ke, dass es in der Vergangenheit genug Gelegenheiten gab, in den dafür zustän­di­gen demo­kra­ti­schen Gremien über Standort, Ausgestaltung und Sinnhaftigkeit des Projektes Mehrgenerationenpark zu dis­ku­tie­ren und an Abstimmungen teil­zu­ha­ben. Wenn die von Ihnen gewähl­ten Vertreter im Ortsbeirat dies unter­las­sen haben oder ent­ge­gen Ihren Grundsätzen ent­schie­den haben, dann gibt es nur eines: Beim nächs­ten Mal nicht wie­der­wäh­len oder selbst in die Politik gehen, wie es einer der Verfasser des Leserbriefes schon getan hat.

Ja, so geht Demokratie, da muss man auch mal ertra­gen, dass es Entscheidungen gibt, die man selbst nicht gut findet.
Stefan Nick

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