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Der geheime Umzug oder 007 in Boppard

RHA Leserpost

Was war pas­siert? Zur Eröffnung des Weinfestes am Freitag fand ein Umzug mit den Fahnenträgern der Bopparder Nachbarschaften, dem Schützenverein und einer Pferdekutsche mit den Weinmajestäten, dem Bürgermeister und dem Bopparder Ortsvorsteher statt. Wetterbedingt etwas spä­ter als geplant, aber selbst bei pünkt­li­chem Start um 18 Uhr wäre es ein Geisterumzug gewe­sen. Dieser soge­nann­te Umzug wur­de anschei­nend so geheim gehal­ten, dass nur die Teilnehmenden etwas davon wuss­ten. Am Straßenrand kei­ne Menschenseele, auf dem Weinmarkt wuss­ten anschei­nend weder die Betreiber (also die Winzer) noch die Bedienungen etwas davon, es gab kei­ne Plakate in den Weinzelten bezie­hungs­wei­se Buden, die Musiker auf der Bühne spiel­ten „Golden eye“ (glau­be ich mich zu erin­nern) bis die Fahnenträger fast vor der Bühne stan­den, dann rühr­te einer der Trommler geis­tes­ge­gen­wär­tig umzugs­ge­mäß sein „Trömmleche“.

Während Weinmajestäten, Bürgermeister und Ortsvorsteher ihre Grußworte spra­chen, dröhn­te von einer Seite her eine hol­län­di­sche Blaskapelle, sodass ein Teil des Publikums schwer ver­ste­hen konn­te, dass JETZT das Weinfest offi­zi­ell eröff­net wur­de – wo man doch schon seit nach­mit­tags der Weinlaune frön­te. Die Pferde taten mir leid, für ein gehei­mes Unterfangen ein­ge­spannt, was kei­nen inter­es­sier­te und von dem es nur dank eini­ger Fotografen Beweise gibt. Mein Vorschlag für das nächs­te Mal: Diejenigen, die die­sen Trauerzug orga­ni­siert haben – und ich ent­schul­di­ge mich hier­mit aus­drück­lich beim Wort „orga­ni­siert“, die sol­len beim nächs­ten „Umzug“ anstatt der Pferde die Kutsche zie­hen, um Buße zu tun – und zwar nicht nur von der Alten Burg zum Marktplatz, son­dern wie beim Karnevalsumzug – der übri­gens viel weni­ger geheim gehal­ten wird, die gesam­te Fußgängerzone und durch die Rheinallee – ich bezah­le gern die Plakate dafür, denn das soll dann kei­ne gehei­me 007-Aktion sein.

Stefan Nick, Boppard

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