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Leserbrief zu Petra Lorenz Amphibienschutz in Boppard

RHA Leserpost

„Relevante Arten“

Wie aus dem fach­lich gut dar­ge­stell­ten Bericht von Petra Lorenz (RHA Ausgabe 15/24) ersicht­lich, hat die feuch­te Witterung des letz­ten Jahres die Amphibienzahlen deut­lich anstei­gen las­sen. Allerdings sind von den Flächen, die mit lan­des­pfle­ge­ri­schen Maßnahmen bear­bei­tet wur­den, kei­ne nen­nens­wer­ten Vorkommen ermit­telt wor­den, was auch befürch­tet wurde.

Zuvor hat­te ich eine Anfrage an die SGD gestellt, war­um beim Mulchen der Wiesenflächen nicht auf am Boden leben­de Individuen geach­tet wird. Gerade hier gab es vor Jahren noch nen­nens­wer­te Zahlen der geschütz­ten Kröten. Im dies­jäh­ri­gen Frühjahr waren vor­teil­haf­te kli­ma­ti­sche Bedingungen für Lebewesen gege­ben und daher viel Fluktuation zu erwar­ten. Bearbeitungsgeräte an Traktoren sind in der Höhe ver­stell­bar und ermög­li­chen somit einen Schutz der Individuen. Das Mulchen der Wiesen wird hier wie­der­holt ange­wen­det, sodass am Erdboden leben­den Tiere in die­sen Flächen kei­ne Chance haben. Die Antwort der SGD lau­te­te, dass sie die­se Bearbeitungsvorgänge nicht beauf­tragt hat und nicht beein­flus­sen wird. Die Biotoppflegemaßnahmen rich­ten sich nach den Lebensansprüchen der rele­van­ten Zielarten des Naturschutzes, so die Behörde.

Anscheinend sind die Amphibien, die unter Schutz ste­hen, laut Behörde kein Bestandteil der rele­van­ten Zielarten und somit schutz­los. Schutz und Erhöhung der Artenvielfalt sehen anders aus. Nur ein arten­rei­ches Gebiet hat ein sta­bi­les Ökosystem.

Ulrich Kühl, Landschaftsplaner und Diplom-Landwirt 

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