Freitag, Juni 13, 2025
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    Start Regionales VG Hunsrück-Mittelrhein Wasserversorgung in Krisenzeiten

    Wasserversorgung in Krisenzeiten

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    Dörth. Die über­re­gio­na­le Ersatzwasserversorgung im nörd­li­chen Rheinland-Pfalz wird kon­kre­ter. Vertreter zahl­rei­cher Wasserversorger, Verbände und Ingenieurbüros tra­fen sich am 9. April in den Räumlichkeiten von RheinHunsrück Wasser in Dörth zu einem wei­te­ren Arbeitstermin der soge­nann­ten „Clusterinitiative Trinkwasser nörd­li­ches Rheinland-Pfalz“. Ziel des Netzwerks ist es, eine sta­bi­le und belast­ba­re Infrastruktur auf­zu­bau­en, um die Versorgung mit Trinkwasser auch in Krisensituationen sicherzustellen.

    Die Initiative, die 2024 durch meh­re­re kom­mu­na­le Versorger ins Leben geru­fen wur­de, basiert auf der Erkenntnis, dass was­ser­wirt­schaft­li­che Resilienz nicht allein inner­halb der eige­nen Systeme zu errei­chen ist. Vielmehr bedarf es einer struk­tu­rier­ten regio­na­len Zusammenarbeit und Vernetzung, um auch bei Ausfall ein­zel­ner Komponenten hand­lungs­fä­hig zu bleiben.

    Neben den Gründungsmitgliedern – dar­un­ter Vertreter der Stadtwerke Andernach, der Verbandsgemeindewerke Weißenthurm, der Energieversorgung Mittelrhein (EVM) und des Wasserversorgungszweckverband Maifeld-Eifel – nah­men dies­mal unter ande­rem Vertreter aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, dem Zweckverband Eifel-Ahr sowie der Verbandsgemeinde Mendig teil, um sich über die weg­wei­sen­de Initiative zu informieren.

    Zentrales Thema des Treffens war der Status der bis­lang iden­ti­fi­zier­ten soge­nann­ten Scharnierverbindungen – also jener Punkte im Leitungsnetz, an denen im Krisenfall Wasser von einem Versorger in das System eines ande­ren ein­ge­speist wer­den kann.

    Arbeitstreffen ClusterinitiativeEinige der Projekte befin­den sich bereits in fort­ge­schrit­te­ner Planung. Dazu zählt unter ande­rem eine Verbindung am Wasserwerk St. Sebastian, das von RheinHunsrück Wasser und den Vereinigten Wasserwerken Mittelrhein gemein­sam ent­wi­ckelt wird. Auch im Bereich der über­re­gio­na­len Notstromversorgung wur­den bereits kon­kre­te Konzepte vor­ge­stellt. Weitere Scharnierideen, etwa für Verbindungen zwi­schen RheinHunsrück Wasser und der Verbandsgemeinde Weißenthurm oder inner­halb der VG Mendig, befin­den sich der­zeit noch in der Konzeptphase, wer­den aber bereits in die stra­te­gi­sche Gesamtplanung eingebunden.

    Die Diskussion mach­te deut­lich, dass der Nutzen der Zusammenarbeit weit über tech­ni­sche Aspekte hin­aus­reicht. Das ent­stan­de­ne Netzwerk erleich­tert den Wissenstransfer, schafft Vertrauen und stärkt die poli­ti­sche Position der betei­lig­ten Partner.

    Dennoch zeig­ten sich auch Hürden. Insbesondere die admi­nis­tra­ti­ven Anforderungen – etwa im Bereich der öffent­li­chen Vergabe – brem­sen die Umsetzung vie­ler Vorhaben. Unsicherheiten über eine lang­fris­ti­ge Förderkulisse sowie der Mangel an Fachkräften zur Umsetzung stel­len nach wie vor gro­ße Herausforderungen dar.

    Neben der ope­ra­ti­ven Projektarbeit ver­stän­dig­ten sich die Beteiligten auf eine kla­re zeit­li­che Struktur für die kom­men­den Quartale. Bis Sommer sol­len alle benö­tig­ten Datengrundlagen für ein hydrau­li­sches Arbeitsmodell vor­lie­gen. Im Herbst sol­len ers­te Ergebnisse dar­aus abge­lei­tet und stra­te­gi­sche (Notfall-) Szenarien beschrie­ben wer­den. Ziel ist es, bis Frühjahr 2026 ein Vorzugsszenario für die über­re­gio­na­le Krisenvorsorge der Wasserversorgung im nörd­li­chen Rheinland-Pfalz zu erarbeiten.

    Was sich bereits jetzt zeigt: Die Clusterinitiative ist mehr als ein Projektverbund – sie ent­wi­ckelt sich zu einem belast­ba­ren Netzwerk, das in Krisenzeiten eine tra­gen­de Rolle für die Versorgungssicherheit in der Region über­neh­men kann.

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