Oberwesel. Seit Beginn des Jahres gibt es an der Realschule plus Oberwesel ein neues Unterstützungsangebot: die Medienscouts. Mit diesem Peer-Education-Programm reagiert die Schule auf die zunehmende Bedeutung von Social Media im Alltag der Schüler. Ziel ist es, die Jugendlichen zu einem kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu befähigen.
Immer häufiger führen soziale Netzwerke wie WhatsApp, Instagram oder TikTok zu Konflikten oder sogar zu gefährlichen Situationen im Schulalltag. Cybermobbing, beleidigende Nachrichten oder unkontrollierter Nachrichtenspam im Klassenchat gehören mittlerweile zu den Herausforderungen, denen wohl alle Schulen gegenüberstehen.
Insgesamt 14 Schülerinnen der Klassenstufen acht und neun engagieren sich in Oberwesel derzeit freiwillig als Medienscouts. Sie werden von Lehrerin Frau Forster betreut und treffen sich einmal wöchentlich am Nachmittag im Rahmen der Ganztagsschule, um Ausbildungsmodule zu absolvieren, Inhalte zu planen und Erfahrungen auszutauschen. Als Peer-Beraterinnen stehen sie bei Bedarf auch jüngeren Mitschülern bei Konflikten rund um Social Media unterstützend zur Seite.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den eigenständig durchgeführten Klassenbesuchen in der Orientierungsstufe. So wurde etwa das Modul „Mit Respekt im Klassenchat“ in allen fünften Klassen umgesetzt. Anhand anschaulicher Praxisbeispiele erarbeiteten die Medienscouts mit den Schülern klare Regeln für den Umgang in WhatsApp-Klassenchats – einem Bereich, in dem es erfahrungsgemäß besonders häufig zu Problemen kommt.
Für das kommende Schuljahr ist bereits ein weiterer Schritt geplant: Mit dem neuen Fach „Fit fürs Leben“ soll in der siebten Jahrgangsstufe ein sogenannter „Social Media Führerschein“ etabliert werden. Auch hier werden die Medienscouts eine aktive Rolle übernehmen und ihre Mitschüler begleiten.
Mit der Etablierung des Medienscout-Programms und der Einbindung in neue Unterrichtsformate stellt sich die Realschule plus Oberwesel den digitalen Herausforderungen unserer Zeit und setzt auf präventive Bildungsarbeit – kompetent, alltagsnah und auf Augenhöhe.