Halsenbach. Die Frühlingsausgabe der Kinderkleiderbörse in Halsenbach war wieder ein echter Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Region. Mitte März strömten Familien aus dem gesamten Umland in die Gemeindehalle, auf der Suche nach gut erhaltener Kinderkleidung, Spielzeug und allem, was der Nachwuchs benötigt. Die Börse war nicht nur hervorragend besucht, sondern auch organisatorisch ein Musterbeispiel für gelebtes Ehrenamt, Ressourcenschonung und lokale Solidarität.
Rund 4.000 Artikel wechselten den Besitzer. Von Gummistiefeln über Bücher bis zum Kinderfahrradsitz war das Angebot wie immer vielfältig, qualitativ hochwertig und liebevoll sortiert. Für viele ist die Börse längst mehr als nur ein Ort zum Einkaufen. „Hier trifft man Bekannte, tauscht sich aus, trinkt einen Kaffee und isst ein Stückchen Kuchen – es ist ein Ort der Begegnung geworden“, so eine Besucherin.
Organisation mit viel Herzblut
Die Börse basiert auf einem durchdachten Konzept: Alle Artikel werden von den rund 150 Anbietern vorab per App erfasst und am Tag vor der Börse in der Halle abgegeben. Dann machen sich die rund 35 ehrenamtlichen Helfer daran, die Artikel übersichtlich nach Größen und Kategorien zu sortieren und zu präsentieren, und sorgen im Hintergrund für einen reibungslosen Ablauf. „Ohne dieses großartige Team wäre eine Veranstaltung in dieser Größenordnung nicht denkbar“, betont das Organisationsteam.
Jede Anbieterin gibt einen kleinen Prozentsatz ihrer Einnahmen des Verkaufs an die Kleiderbörse ab. Dadurch und durch ein reichhaltiges Kuchenangebot fährt die Börse einen Gewinn ein. Und dieser Gewinn geht immer an einen guten Zweck und unterstützt soziale Projekte oder Menschen, die das Geld dringend brauchen. In der Vergangenheit wurden so verschiedene Projekte unterstützt, zum Beispiel durften die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine kostenlos shoppen, um ihren Nachwuchs mit dem Nötigsten auszustatten. Ein andermal wurden Geschenktütchen für Kinder an die Caritas übergeben oder mit Sachspenden und Ausflugsgutscheinen unterstützt. Wohin der Erlös aus der Frühjahrsbörse gehen wird, das steht bislang nicht fest.
Nachhaltigkeit beginnt im Kleinen
Über das soziale Engagement hinaus ist die Kinderkleiderbörse in Halsenbach ein Paradebeispiel für praktizierte Nachhaltigkeit. Wer gut erhaltene Kleidung und Spielsachen weitergibt, statt wegzuwerfen oder neu zu kaufen, schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Laut Umweltbundesamt spart der Kauf eines gebrauchten Kinder-T-Shirts etwa 2.100 Liter Wasser und rund zweieinhalb Kilogramm CO₂ – bei einer Börse in dieser Größenordnung ein erheblicher ökologischer Beitrag.
Lokales Netzwerk
Was in Halsenbach zweimal im Jahr entsteht, ist allerdings weit mehr als eine Verkaufsveranstaltung: Es ist ein Gemeinschaftsprojekt mit starker lokaler Verwurzelung. Eltern helfen Eltern, Familien unterstützen einander – unkompliziert, solidarisch und mit offenem Herzen. Die Börse fördert Begegnungen, schafft ein Bewusstsein für nachhaltigen Konsum und stärkt die regionale Verbundenheit. Fortsetzung folgt: Die Herbstbörse findet am 7. September, 11 bis 13 Uhr, in der Bürgerhalle in Halsenbach statt.