Montag, März 24, 2025
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    Neuer Tapir im Zoo Neuwied eingezogen

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    Willkommen, Peppone!

    Neuwied. Es ist ein son­ni­ger, aber kal­ter Februartag im Zoo Neuwied – trotz­dem kom­men die sechs Menschen, die die Kiste schlep­pen, ganz schön ins Schwitzen. Kein Wunder, denn die Transportkiste beher­bergt einen gut 200 Kilogramm schwe­ren Flachlandtapir, der soeben als Neuzugang im Zoo ange­kom­men ist und nun vom Transportfahrzeug zum Eingang in die Tapirbox beför­dert wer­den muss. „Wenn ein neu­es Tier in den Zoo ein­zieht, wird es nach dem Transport in der Regel immer erst in einen sepa­ra­ten Bereich gebracht“, erklärt Kurator Maximilian Birkendorf. „So ein Transport ist immer mit Anspannung ver­bun­den, egal, wie rei­bungs­los er abläuft. Das Tier wird in eine neue Umgebung gebracht, die ihm erst­mal völ­lig fremd ist. Daher mini­mie­ren wir die neu­en Reize in den ers­ten Tagen, so gut es geht. Das geht am bes­ten im Innenbereich und erst mal ohne Kontakt zu neu­en Artgenossen.“

    Zoo Neuwied - Tapir PeponeBei ‚Peppone’ han­delt es sich um ein elf Jahre altes Flachlandtapir-Männchen, das im Zoo Duisburg zur Welt gekom­men ist und auch bis dato dort gelebt hat, seit dem Tod sei­nes Vaters im Herbst allein. Jetzt soll er, im Rahmen eines groß­an­ge­leg­ten Ringtausches, der vom Erhaltungszuchtprogramm der bedroh­ten Art initi­iert wur­de, in Neuwied Tapirweibchen ‚May-May’ Gesellschaft leis­ten. Der Transport war im Vorfeld sorg­fäl­tig geplant wor­den: „Schon vor ein paar Wochen haben wir unse­re Transportkiste nach Duisburg gebracht, damit die Kollegen dort ‚Peppone’ an die­se gewöh­nen konn­ten und mit ihm üben, dass er bereit­wil­lig und ohne Druck von selbst in die Kiste läuft“, erläu­tert der Kurator. „Das hat auch bes­tens geklappt, sodass der Transportstress so gering wie mög­lich war. Wir haben ‚Peppone’ selbst abge­holt und ohne Umwege nach Neuwied gefah­ren, sodass er nur kurz in der Kiste aus­har­ren musste.“

    Diese ist mitt­ler­wei­le direkt ans Tapirhaus ange­stellt, der Schieber zur Innenbox bereits geöff­net. Nun kommt der gro­ße Augenblick: Der Kistenschieber wird lang­sam hoch­ge­zo­gen und gespannt wird aus dem Haus her­aus beob­ach­tet, wie der Tapir reagiert. Erwartungsgemäß zöger­lich nähert sich ‚Peppone’ mit sei­ner emp­find­li­chen Rüsselnase den Lamellen, die als Zugluftstopper vor der Schieberöffnung hän­gen. Hörbar schnüf­felnd prüft er die frem­de Umgebung, bevor sich sein gro­ßer Kopf lang­sam in den Raum schiebt. Für das in den Boxen ver­teil­te Gemüse inter­es­siert sich der Tapir zunächst nicht, er erkun­det erst mal sein neu­es Zuhause. „Er macht einen wach­sa­men, aber sou­ve­rä­nen Eindruck“, fasst Birkendorf zusam­men. „Als wir den Metallschieber hin­ter ihm wie­der run­ter­ge­las­sen haben, hat er nicht mal mit der Wimper gezuckt. Das stimmt mich zuver­sicht­lich, dass ‚Peppi‘ auch mit unse­rem Weibchen ‚May-May’ gut zurecht­kommt. Abgesehen davon, dass bei Flachlandtapiren die Weibchen näm­lich gene­rell grö­ßer und kräf­ti­ger sind als die Männchen, hat ‚May-May’ unse­rer Erfahrung nach auch ein beson­ders domi­nan­tes Wesen“, lacht der Kurator.

    Bis es soweit ist und ‚Peppone’ sei­ne zukünf­ti­ge Gefährtin ken­nen­lernt, wer­den noch ein paar Tage ver­ge­hen. Zunächst soll er auf eige­ne Faust alle Teile des Geheges erkun­den, das neben den fünf Boxen aus einer Innenanlage mit Badebecken und zwei gro­ßen Außenanlagen besteht. „Als wir die Anlage 2018 gebaut haben, haben wir für die Zukunft geplant – ein Pärchen aus­ge­wach­se­ner Tapire hat hier locker Platz. Und soll­te es zwi­schen ‚May-May’ und ‚Peppone’ zu einer erfolg­rei­chen Fortpflanzung kom­men, ist zunächst auch für den Nachwuchs genug Platz.“

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