Montag, März 24, 2025
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    Jeder kann die Energiewende weiter vorantreiben

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    Mittelrhein. Ein Vortrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle zum Thema „Klimaschutz im Rhein-Hunsrück-Kreis – Und was kann ich dazu bei­tra­gen?“ stand im Mittelpunkt des jüngs­ten Abends beim Lions Club Rheingoldstraße. Eingeladen hat­te dazu Lions-Präsident Frank Karbach, der sein Amtsjahr unter das Motto „Global den­ken – lokal han­deln“ gestellt hat. 

    Mit dem Referenten traf er the­ma­tisch ins Schwarze, denn der Rhein-Hunsrück-Kreis gilt natio­nal und inter­na­tio­nal als Praxisbeispiel dafür, wie ein Strukturwandel dank erneu­er­ba­rer Energien gelin­gen kann. Wie Uhle aus­führ­te, wur­de der Kreis dafür 2018 von der Agentur für Erneuerbare Energien mit dem Titel „Energie-Kommune des Jahrzehnts“ aus­ge­zeich­net. „Dennoch kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen, denn die nach­hal­ti­ge Transformation des Landkreises dau­ert unver­min­dert an“, so der Klimaschutzmanager des Rhein-Hunsrück-Kreises. 

    Strom aus Windkraft für mehr als 400.000 Haushalte
    Lions Club RheingoldstrasseDabei ist die Erfolgsgeschichte, wie Uhles Ausführungen zeig­ten, abso­lut beein­dru­ckend: Bis Mitte der 1990er Jahre muss­te der kom­plet­te Strombedarf im Kreis impor­tiert wer­den. 1995 wur­de das ers­te Windrad errich­tet, das Strom für 200 Haushalte erzeug­te. Heute, 30 Jahre spä­ter, pro­du­zie­ren 285 Räder die Strommenge für mehr als 400.000 Haushalte. 2023 wur­den aus loka­ler Biomasse, Fotovoltaik und Windkraft bilan­zi­ell rund 390 Prozent des Gesamtstromverbrauchs im Kreis erzeugt. „Damit ist der Rhein-Hunsrück-Kreis nach Einschätzung nam­haf­ter Experten als ers­ter Landkreis in den Sektoren Wärme, Strom und Abfall bilan­zi­ell CO₂-neu­tral gewor­den“, berich­te­te Uhle. 

    Die Energiewende im Kreis wird von vie­len regio­na­len Initiativen getra­gen und sei breit auf­ge­stellt: 17 kom­mu­na­le Nahwärmeverbünde ver­sor­gen Häuser auf Basis von Waldrestholz. Zwei Nahwärmenetze wer­den solar­ther­misch unter­stützt. Das Baum- und Strauchschnittkonzept des kreis­ei­ge­nen Abfallwirtschaftsbetriebs Rhein-Hunsrück Entsorgung (RHE) zur Beheizung von Schulzentren gilt bereits seit mehr als zehn Jahren bun­des­weit als vor­bild­lich. Bei die­sem Konzept konn­ten bis­her rund zehn Millionen Liter Heizöläquivalent ersetzt wer­den, was zu einer regio­na­len Wertschöpfung von über sie­ben Millionen Euro und rund 23.000 Tonnen CO₂-Einsparung geführt hat. 

    Jeder kann zur Energiewende beitragen
    Die Erfolgsbilanz im Bereich Energiewirtschaft hat weit­rei­chen­de Folgen: Der Kreis galt einst als struk­tur­schwa­che Region. Heute liegt die Arbeitslosenquote unter dem Bundesdurchschnitt. „Viele Gemeinden sind schul­den­frei und ver­fü­gen über finan­zi­el­le Rücklagen“, beton­te der Referent. 

    Er führ­te zudem aus, dass jeder per­sön­lich zum Klimaschutz und zur Energiewende bei­tra­gen kön­ne. Der Kreis bie­tet regel­mä­ßig kos­ten­lo­se Erstberatungstermine für Privathaushalte an. Hierbei geht es etwa um Energieeinsparungen im Haushalt oder eine Beratung hin­sicht­lich ener­ge­ti­scher Sanierungs- und Förderprogramme. „Der Fokus liegt auf einer kon­se­quen­ten Weiterentwicklung der regio­na­len Energiewende. Und da sind wir alle gefragt“, unter­strich der Kreis-Klimamanager.  Lions-Präsident Frank Karbach bedank­te sich sehr herz­lich mit einem Weinpräsent für den Vortrag, der bei den Besuchern im Anschluss für viel Diskussionsstoff sorg­te. Weitere Infos auch unter: www​.lions​-rhein​gold​stras​se​.de.

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