Die Leitung von SOLWODI ist beim neuen Vorstand von SOLWODI in jüngeren Händen. Da ich die letzte Zeit meines Lebens nicht vergeuden will, habe ich mit einem Freundeskreis eine Stiftung für Kinder im Elend gegründet. Als Missionsschwester habe ich einige Jahre in Afrika gearbeitet und die Not der Frauen und Kinder dort erlebt. Durch die Gründung von SOLWODI und die Arbeit mit Frauen aus aller Welt habe ich neues Elend in anderen Ländern wie beispielsweise Brasilien, Taiwan, Thailand, Philippinen kennengelernt.
In Mombasa und anderen großen Städten bin ich Kindern begegnet, die kein Zuhause hatten, auf der Straße gelandet sind und versuchten, dort zu überleben. Mich hat das sehr betroffen gemacht. Das Leid dieser Kinder beschäftigt mich, aber auch der Gedanke „Wie kann sich eine Gesellschaft ein solches Verhalten Kindern gegenüber leisten?“ Diese Kinder überleben, weil sie gelernt haben, an Nahrung zu kommen oder was sie sonst noch brauchen, ohne dafür Geld hinzulegen, denn das haben sie ja nur, wenn sie es erbetteln konnten.
Einige dieser Kinder erzählten mir, dass sie versuchten, sich nachts in Hauseingängen zu verstecken, weil es da nicht so kalt und auch sicherer sei. Diese Geschichten bedrücken mich sehr und ich bin sicher, viele andere Menschen auch. Für diese Kinder wollen wir in Zukunft da sein.
Ohne Geld ist Hilfe nicht möglich und so gründeten wir mit engagierten, befreundeten Menschen eine Stiftung für Kinder im Elend. Mit dieser Stiftung versuchen wir, Kindern im Elend, wo immer es möglich ist, zu helfen, zum Beispiel mit Schulgeld.
Ein ganz konkretes Beispiel ist Shukrani Caroline. Ihre Mutter hat sechs Kinder und ist alleinerziehend. Caroline musste mit zwölf Jahren schon viel mitarbeiten. Sie ging den weiten Weg zum Brunnen, um Wasser für die Familie zu holen. Auf dem Weg wurde sie überfallen und vergewaltigt. Sie wusste nicht, was mit ihr geschah, aber sie wurde schwanger. Sie hat der Mutter alles erzählt und diese hat Strafanzeige bei der Polizei erstattet. Die meinte nur, das Mädchen habe den Mann verführt.
Das Haus, indem die Familie lebte, war marode und in einem fürchterlichen Zustand. Hier hat die Lea Ackermann Stiftung geholfen. Die Herstellung des neuen Hauses kostete 1.000 Euro und die Mutter von Caroline will einen Verkaufsstand aufbauen und ihre Produkte verkaufen. Das würde 500 Euro kosten. Für weitere 500 Euro kann Caroline wieder die Schule besuchen, die Schulden bezahlen und ihren Abschluss machen. Die Mutter wird dann noch das Kind ihres Kindes mitversorgen.
Herzlichen Dank für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung.
Sr. Dr. Lea Ackermann
Vorsitzende Lea Ackermann Stiftung für Kinder im Elend