Buchholz/Boppard. Im Januar besuchte Patrick Meyer, der Leiter des Poecitarium, der Reptilien Auffangstation in Polch (bekannt aus Funk&Fernsehen) die Klasse 4a der Grundschule Buchholz und anschließend den Biologieunterricht der Klasse 7a, der Bischöflichen Realschule Marienberg in Boppard.
Patrick Meyer wurde von aufgeregten Kindern empfangen. Mit verschiedenen Spinnenmodellen und Insektenexponaten wurden die Schulkinder an die Thematik „exotische Tiere“ herangeführt. Schon das originalgetreue Modell, der größten Spinne der Welt (Goliath Vogelspinne), sorgte für leuchtende Augen. Exponate von Laternenkäfer, ein Schlangen- und ein Krokodilei oder ein ausgedienter Spinnenkokon hatte kaum ein Kind zuvor gesehen, geschweige denn anfassen können. Als Herr Meyer die Haut einer gehäuteten Vogelspinne herausholte und zu den Kindern ging, war das Staunen groß. Jedoch der Auftritt der Goldknievogelspinne „Igittchen“ führte zu absoluter, gespannter Stille in den Klassen. Geduldig erklärte Patrick, wie zerbrechlich eine Spinne ist.
Besonders ihr Popo, der platzen kann, sobald die Spinne zu Boden fällt und ihren sicheren Tod bedeuten würde – auch wie schnell die Spinne sich erschreckt und flüchtet, sobald sie einen Windhauch spürt – also bitte nicht anpusten! Nun war es jedem Kind überlassen, in völlig entspannter Stimmung, seine eigene Angst zu überwinden oder ihren Mut zu testen. „Manchmal zittert eine Kinderhand so sehr, dass ich sie festhalten muss“, so Herr Meyer, „in diesen Momenten werden plötzlich die Kids mit der größten Klappe ganz still und oft können die eher unscheinbaren, leisen Kinder beweisen, wie cool und mutig sie sind, wenn sie sich trauen, die Spinne am Bein anzutippen oder gar auf die Hand zu nehmen.“
Während „Igittchen“ auf den Kinderhänden saß, beantwortete Patrick geduldig alle Fragen der neugierigen Schüler. Auf die Siebtklässler ging er altersgemäß nochmal ganz anders ein und gab beispielsweise mit der ‚Warnung‘: „Jedes Tier, dass aus der Dose entweicht, muss vom ‚Fluchthelfer‘ gegessen werden!“, eine Dose lebende Kakerlaken rund und erklärte den zuerst skeptischen Kindern, in welch spannenden Hierarchien Kakerlaken leben etc. Auch die Spinnenfortpflanzung fand Platz in seiner Vorstellung. Die Kids waren begeistert!
„Das schönste Gefühl ist es, wenn am Ende die Kids, die vor Angst gezittert und fast geweint haben, die Spinne auf der Hand halten und mich mit glänzenden Augen vor Stolz und Freude anlachen. Dieses Erfolgserlebnis vergessen die Kids niemals und nehmen es mit auf ihren Weg des Lebens. Und am Ende meiner Präsentation nehmen alle Kinder die Erfahrung mit: Wie harmlos und interessant Spinnentiere eigentlich tatsächlich sind!“
Infos zum Poecitarium unter poeci1.de. Patrick Meyer finanziert seine Auffangstation ausschließlich über Spenden: Stolz überreichten Schüler der beiden Klassen noch eine Spende von 250 Euro, die in Eigeninitiative zur Unterstützung der Station, gesammelt wurden.