Boppard. Heftige verbale Auseinandersetzungen, massive Bedrohungen auf offener Straße, Handgemenge und Schlägereien: Viele haben solche Situationen schon beobachtet. Doch nur die wenigsten greifen entschlossen ein, schützen Opfer oder wirken deeskalierend. Anders Stephan Krieg: Der Bopparder wurde zufällig am 13. März morgen Zeuge einer Schlägerei zwischen Jugendlichen in Höhe des Altenzentrums Haus Elisabeth. Zwei junge Männer attackierten einen Jugendlichen auf dem Weg zur Berufsbildenden Schule brutal. Einer der beiden Täter schlug mit einem Gegenstand gegen den Kopf des am Boden liegenden Opfers, der andere trat zeitgleich auf ihn ein.
„Es war eine nicht alltägliche Situation“, erinnert sich Krieg. „Ich habe kurz überlegt, was ich tun soll. Die Situation erforderte mein Eingreifen, sonst hätte es vielleicht lebensbedrohlich werden können. Manche Sachen und Situationen müssen schnell angegangen werden”, sagt der couragierte Zufallspassant. „Ich rate allen Mitbürgern bei ähnlichen Situationen einzugreifen, bevor ein Menschenleben verloren geht“, so der Bopparder. Die gefährliche Schlägerei wurde durch das Eingreifen Stephen Kries beendet, die Täter konnten zeitnah ermittelt werden. Es wird zur Anklage mit strafrechtlichen Konsequenzen kommen.
Jetzt wurde Stephen Krieg für sein vorbildliches und entschlossenes Verhalten und Handeln vom Koblenzer Polizeipräsidenten Karlheinz Maron geehrt. „Ihrem mutigen und beherzten Einschreiten ist es maßgeblich zu verdanken, dass dem wehrlosen Opfer nicht noch mehr Verletzungen und Schäden zugefügt wurden. Hierfür spreche ich Ihnen meinen besonderen Dank aus“, schreibt der Polizeipräsident. Übergeben wurde die Urkunde mit einem kleinen Präsent bei der Polizeiinspektion Boppard durch den Dienststellenleiter Andreas Wich-Glasen.
Foto: Suzanne Breitbach