Mainz. Das Museum der Stadt Boppard erhält im Februar vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration die Auszeichnung „Museum des Monats“. Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck überreichte die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung an das Museum.
„Das Museum der Stadt Boppard ist ein wahres Juwel in der Museumslandschaft und präsentiert die Geschichte der Stadt von der Römerzeit bis in die Neuzeit. Die ungewöhnlichen Ausstellungsorte mit den hochwertig neu eingerichteten Dauerausstellungen machen das Museum zusammen mit der einzigartigen Thonet-Möbelsammlung zu einem kulturellen Highlight. Dank der umfangreichen Sanierung der Kurfürstlichen Burg im Jahr 2015 wird nicht nur die Museumssammlung neu präsentiert, sondern auch die historische Bedeutung der Burg im UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal unterstrichen. Ich freue mich, dieses Museum als ‚Museum des Monats‘ auszuzeichnen“, erklärte Kulturstaatssekretär Jürgen Hardeck bei der Übergabe.
Das Museum, mit seinen beiden Standorten in der Kurfürstlichen Burg und der „Römer in Boppard“-Ausstellung im Bereich der originalen römischen Kastellmauer, blickt auf eine lange Geschichte zurück: Gegründet im Jahr 1911/12, zählt es zu den ältesten Museen in ganz Rheinland-Pfalz.
Die Dauerausstellung in der Kurfürstlichen Burg vermittelt anschaulich die Geschichte Boppards im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit. Einzigartig in Rheinland-Pfalz ist der umfangreiche Sammlungsschwerpunkt zu den frühen „Thonet-Möbeln“. Dabei handelt es sich um mit Wasserdampf gebogene Möbel, sogenannte Bugholzmöbel, des weltberühmten Möbelherstellers Michael Thonet (1796 – 1871), einem Sohn der Stadt Boppard.
Ebenso sorgen regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen für weitere spannende Einblicke in die Kunstgeschichte und regionale Themen – von Kunstausstellungen bis zu Themen wie der Auswanderung vom Hunsrück nach Brasilien.
Neben den Ausstellungen bietet das Museum auch ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm, das von klassischer Musik der Villa Musica über wissenschaftliche Vorträge bis zu Märkten und Workshops reicht. Der zweite Teil des Museums, das „Museum Boppard – Römer in Boppard“, widmet sich der Geschichte der römischen Festung und wurde 2020 neu eröffnet. Die damalige Bedeutung des Kastells zeigt sich noch heute durch die massiven Mauern der römischen Kastellanlage aus dem vierten Jahrhundert nach Christus. Deren herausragender Erhaltungszustand ist im Vergleich zu anderen Kastellstandorten am gesamten Rheinlauf ein Alleinstellungsmerkmal für die heutige Stadt. In den Mauerresten des Kastells werden archäologische Überreste anschaulich und leicht verständlich erläutert und deren Bedeutung für die Geschichte der Stadt dargestellt.