Freitag, Juni 13, 2025
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    Lesung „gegen rechts“ der Realschule Marienberg

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    Boppard. „Drei Steine – die Graphic Novel gegen Rechts“ stell­te Autor Nils Oskamp ver­gan­ge­ne Woche an der Bischöflichen Realschule Marienberg in Boppard Schüler der ach­ten bis zehn­ten Klasse vor. Mit Musik und Bildern erzähl­te Oskamp sei­ne eige­ne Lebensgeschichte.  Die Bistumsschule hat­te den Autor aus Hamburg im Rahmen ihres Demokratietages zum 80. Gedenken nach der Befreiung Deutschlands von der Nazi-Diktatur eingeladen.

    Lesung Nils Oskamp - Bischöfliche Realschule Marienberg„Als ein Mitschüler in den 1980er Jahren in mei­ner Schulklasse in Dortmund den Holocaust ver­leug­net und wei­te­re Nazi-Parolen pro­pa­giert, lehn­te ich mich dage­gen auf und sag­te ihm klar mei­ne Meinung“, begann Oskamp sei­ne Lesung in Boppard. Unterlegt mit eige­nen Zeichnungen zeigt Oskamp, wie er in sei­ner Schulzeit über Jahre zur Zielscheibe der ört­li­chen Neonazis wur­de und mehr­fach Mordanschlägen ent­kam. „Die Lesung mit Fragen dau­er­te zwei Stunden, aber die Zeit ver­ging wie im Flug“, äußer­ten Schüler sich nach Oskamps Präsentation. Beeindruckt hat­ten die Hintergründe zur Geschichte des rechts­extre­men Terrors auch die Lehrerschaft: „Dass Nazis bis heu­te in Deutschland eine so gro­ße Rolle spie­len, Angst und Hass ver­brei­ten, hät­ten wir nicht gedacht.“

    An die Lesung schloss sich ein Graphic-Workshop für rund 40 Schüler mit Nils Oskamp an, der heu­te als Illustrator und poli­ti­scher Bildner in Hamburg arbei­tet. Nach theo­re­ti­schem Input und berühm­ten Beispielen poli­ti­scher Plakate skiz­zier­ten die Jugendlichen eige­ne Ideen für Plakate. Zwei der Skizzen arbei­tet Oskamp für die Schule aus und lässt sie in A2-Format und als Aufkleber dru­cken. Sie kön­nen beim Schulfest am 16. Mai zusam­men mit der Schulausstellung zur Lektüre „Drei Steine“ bewun­dert wer­den. Neuntklässler, die sich zwei Monate lang mit der Lektüre im Deutschunterricht beschäf­tigt haben, wer­den dann Gäste und jün­ge­re Schüler durch die Ausstellung führen.

    „Nils Oskamp erzählt sei­ne bit­te­ren Erfahrungen mit den Neonazis sehr leben­dig und wirkt abso­lut authen­tisch“, ist das Fazit von Anja Dausner-Hammes, die als Teil der Arbeitsgruppe (AG) für Demokratiebildung das Projekt gegen Rechts initi­iert hat. Auch Schulleiterin Kerstin Ollmann ist froh über die beson­de­re Aktion: „Als Geschichtslehrerin ken­ne ich zwar das Interesse der Jugend an der Zeit des Nationalsozialismus, aber es ist ein­fach noch ein­mal etwas ganz ande­res, wenn jemand die Folgen die­ses Terrors in jüngs­ter Zeit am eige­nen Leib erfah­ren hat und davon berichtet.“

    Eindrücke von dem Projekt sind unter www​.dreist​ein​.com/​b​o​p​p​ard zu sehen.

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