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Karmeliterkirche in Boppard: Ein altes Fenster neu entdeckt

Boppard. Die ehe­ma­li­gen Glasfenster der Karmeliterkirche in Boppard sind nur noch teil­wei­se erhal­ten. 2012 hat­te der VVV-Boppard ein Büchlein her­aus­ge­ge­ben, in dem alle bekann­ten Glasfenster der Kirche vor­ge­stellt wur­den. Der Autor, Achim Machwirth, wid­me­te auch dem „Wurzel-Jesse-Fenster“ ein eige­nes Kapitel. Dieses Fenster ist eben­falls nur noch unvoll­stän­dig vor­han­den. Die Scheiben befin­den sich heu­te in „The Burrell Collection“ in Glasgow bezie­hungs­wei­se im Metropolitan Museum of Art in New York.

Bis zum Verkauf der Karmeliterfenster 1818 an den Fürsten Pückler-Muskau war das Fenster in Seitenschiff der Kirche (1. Fenster von Westen [Hintereingang]) ein­ge­baut. Die in Glasgow bezie­hungs­wei­se New York gezeig­ten Scheiben stellt Machwirth in Bild und Text aus­führ­lich vor und ihm ist bekannt, dass ein Teil des Fensters noch irgend­wo auf der Welt exis­tie­ren müs­se, konn­te aller­dings den Standort nicht recher­chie­ren. Machwirth schreibt über die­ses 2012 noch nicht geor­te­te Fenster: „Die Leidensgeschichte wird im Oberfenster mit Dornenkrönung, der Kreuztragung und den drei trau­en­den Marien fort­ge­führt: Maria, die Mutter Jesu, Maria von Bethanien und Maria Kleophas (einer Base der Gottesmutter) ste­hen unter einem von dem Propheten Jeremias gehal­te­nen Schriftband. Darauf sind der Name des Propheten und die Jahreszahl XLIIII [ = MCCCC X L IIII] (1444) zu sehen. Das Jahr 1444 wird ange­nom­men als Jahr der Einweihung des Seitenschiffs der Karmeliterkirche“. 

Nun wur­de Heinz Kähne, Vorsitzender des VVV-Boppard, bei einem Jahrgangstreffen im locke­ren Gespräch auf die Spur nach dem beschrie­be­nen Fenster gebracht und durch eine Internetrecherche gelang es, das Fenster aus­fin­dig zu machen. Das Oberfenster mit dem Motiv der „Drei Marien“ befin­det sich der­zeit im „Institute of Arts Museum“ in Detroit (USA).  

Aktuell bemüht sich der VVV-Boppard in Kooperation mit der Kirchengemeinde, dass ein noch vor­han­de­nes Fenster („Zehn-Gebote-Fenster“, Schnütgen-Museum in Köln) in Reproduktion in der Karmeliterkirche zur Aufhängung kommt.

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