Zukunfts-Check Dorf
Bürger zeigen großes Interesse
Ich staunte nicht schlecht, als ich am Freitag, 4. April, nach der Ortsbegehung mit dem Planungsbüro in den Saal des Gemeindehauses kam: Über 30 Bürger nahmen an der Auftaktveranstaltung zum Zukunfts-Check Dorf teil, um sich über das Projekt zu informieren. Nach einführenden Worten von mir übernahm Herr Schulz vom Planungsbüro Franzen die Vorstellung des Programms und erarbeitete gemeinsam mit den Anwesenden die Grundlage für die nächsten Schritte.
Skepsis durch Erfahrungswerte
Auch wenn unser Ort im Vergleich mit ähnlichen Dörfern gut dasteht, wurde bereits während der Begrüßung deutlich, dass es Unzufriedenheit mit den städtischen Verantwortlichen gibt. Die seit Jahren ungelöste Bushaltestellen-Problematik und die zunehmende Zahl an Parkverbotsschildern prägen das Stimmungsbild. Wenn es der Stadt Boppard über so lange Zeit nicht gelingt, eine Haltestelle einzurichten, ist es verständlich, dass manche sich fragen, welchen praktischen Nutzen der Zukunfts-Check überhaupt hat.
Die Flinte ins Korn werfen – oder nach vorn blicken?
Den Frust vieler kann ich nachvollziehen. Trotzdem dürfen wir uns von negativen Erfahrungen nicht entmutigen lassen – gerade nicht in meiner Funktion als Ortsvorsteher. Ich sehe den Zukunfts-Check Dorf als echte Chance für engagierte Bürger und als wertvolle Grundlage für die kommunalpolitische Arbeit der nächsten Jahre.
Verwaltung und Ehrenamt – gemeinsam mehr bewegen
Viele wissen nicht, wie stark Verwaltungen an gesetzliche Vorgaben gebunden sind. Gerade bauliche oder investive Maßnahmen können sich dadurch stark verzögern oder scheitern. Umso wichtiger ist das Ehrenamt: Viele kleinere Projekte lassen sich unabhängig von langen Verwaltungswegen oft schneller und flexibler umsetzen. Was es dafür braucht, ist Lust auf Ehrenamt und der Wille, unseren Ort gemeinsam zu gestalten.
Der Zukunfts-Check Dorf bietet hierfür einen idealen Rahmen: Er schafft Fördermöglichkeiten für bürgergetragene Projekte, zeigt realistische Entwicklungsansätze auf und liefert der Verwaltung eine Prioritätenliste, die sich an den Bedürfnissen vor Ort orientiert. So können wir gemeinsam die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzepts aktiv angehen.
Wie geht es weiter? – Mitmachen ausdrücklich erwünscht!
In der Auftaktveranstaltung wurden bereits erste Themenfelder identifiziert, zu denen Arbeitsgruppen gebildet werden sollen:
- Ökologie, Begrünung und Tourismus
- Verkehr, Infrastruktur und Versorgung
- Vereine, Dorfgemeinschaft und Zusammenleben
- Ortsbild und Wohnen
Für diese Gruppen werden noch interessierte Mitstreiter gesucht – jede Idee, jede Meinung und jede helfende Hand ist willkommen! Ebenso suchen wir freiwillige Koordinatoren, die die Arbeit innerhalb und zwischen den Gruppen unterstützen.
Bevor die Gruppen richtig loslegen, soll eine Bürgerbefragung sowie eine Dorfinventur stattfinden – als solide Grundlage für die weitere Arbeit.
Die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung werde ich dokumentieren und zusammenfassen. Danach lade ich zu einem weiteren Infotermin ein, bei dem die Koordinatoren benannt werden und die Gruppen offiziell starten können.
Ich freue mich über jede und jeden, der Lust hat, unsere gemeinsame Zukunft mitzugestalten!
Viele Grüße
Johannes Link