Biotoppflegemaßnahmen in den Gemarkungen Boppard und Bad Salzig
Roxheim. Wie das gesamte Mittelrheintal gelten die Streuobstwiesen und angrenzende Bereiche bei Boppard zwischen Buchenau, Bad Salzig und Weiler als Hotspot der biologischen Vielfalt. Durch fehlende Nutzung in den vergangenen Jahrzehnten sind diese hochgradig gefährdet. Um den Hotspot zu erhalten und weiterzuentwickeln, sind im Rahmen der Aktion Grün umfangreiche Entbuschungsmaßnahmen im Bereich des Eisenbolzes geplant.
Mit den Maßnahmen soll das Landschaftsbild im UNESCO Weltkultur- und Naturerbe „Mittelrheintal“, auch im Hinblick auf die geplante Bundesgartenschau, ökologisch hochwertig gestaltet werden.
Die für den Herbst und Winter geplanten Maßnahmen sind in der Karte grob abgegrenzt. Klar erkennbar bewirtschaftete Wiesen‑, Acker- und Streuobstflächen sind von diesen Maßnahmen ausgenommen
Übersichtskarte mit den ab Herbst geplanten Maßnahmen
Maßnahmen am südlichen Eisenbolz (Südwesthang): Schwerpunkt im NSG und den östlich angrenzenden Bereichen sind hier der Erhalt und die Entwicklung von Halbtrockenrasen mit Pechnelken, eng verzahnt mit Felsgrusgesellschaften, Trockenmauern und Streuobst-Relikten in Form einzelner Obstbäume durch Freistellen und Entbuschen am Südwesthang des Eisenbolzes. Zudem wird damit der Lebensraum von Reptilien, Schmetterlingen, Heuschrecken und anderen wärmeliebender Insekten gefördert.
Dazu sind in der Gemarkung Boppard, Flur 20 und Bad Salzig Flur 6 zwischen dem Parkplatz an der K118 und der Einmündung der L212 Entbuschungen, geplant. Eingezäunte und offensichtlich genutzte Parzellen bleiben von diesen Maßnahmen ausgenommen.
Maßnahmen am südlichen Eisenbolz (Plateau): Schwerpunkt im Naturschutzgebiet sind hier der Erhalt und die Entwicklung einer halboffenen Landschaft mit Streu-Obstbäumen durch Freistellen und Entbuschen auf dem Plateau. Damit wird der Lebensraum für seltene und gefährdete Arten wie Neuntöter und Raubwürger, Mittelspecht und Wendehals, sowie für die Zauneidechse und andere Arten gefördert.
Dazu sind in der Gemarkung Boppard, Flur 20, auf dem Plateau südöstlich des Parkplatzes an der K118, Entbuschungen der alten zugewachsenen Streuobstbestände geplant. Eingezäunte und offensichtlich genutzte Parzellen bleiben von diesen Maßnahmen ausgenommen.
Maßnahmen am nördlichen Eisenbolz (südlich des Friedhofs): Schwerpunkt ist es hier, den Lebensraum für die landesweit sehr seltene Plumpschrecke zu erhalten und entwickeln. Dazu werden die zugewachsenen Hangbereiche entlang der Rheingoldstraße (K 118) in der Gemarkung Boppard, Flur 20, südlich des Friedhofs bis etwa auf Höhe des ALDI-Marktes freigestellt. Eingezäunte und offensichtlich genutzte Parzellen bleiben ausgenommen.
Eigentümer, die Bedenken gegen die geplanten Maßnahmen haben, wenden sich bitte in den nächsten vier Wochen mit ihren Einsprüchen an die SGD Nord – Obere Landespflegebehörde, Postfach 20 03 61, 56003 Koblenz. Für weitere Fragen steht dort Dr. Axel Schmidt, Tel. 0261 120‑2041, zur Verfügung.