Boppard. Haushaltsberatungen sind in der Regel Anlass für große Debatten, Auseinandersetzungen und Streitereien – im Bund, in Ländern und Kommunen. Dass dies auch anders sein kann, wurde jetzt in Boppard deutlich. Der Stadtrat hat den vorgelegten Haushaltsplan 2025 einstimmig bei nur acht Enthaltungen beschlossen. Das umfangreiche Zahlenwerk ist das Resultat von ausgezeichneter Arbeit. Besonders erfreulich: Der Haushalt ist nicht nur ausgeglichen, er beinhaltet auch ein leichtes Plus. Damit ist die Stadt absolut handlungsfähig und kann wichtige und zukunftsweisende Projekte selbstbestimmt angehen.
Anders als in zahlreichen anderen Kommunen muss Boppard nicht bangen, dass der Haushalt 2025 von der Kommunalaufsicht der Kreisverwaltung in Simmern bemängelt oder gar nicht genehmigt wird. Für Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier und den Stadtrat ist dies mehr als nur erfreulich, denn schwierige und zeitintensive Nachbesserungen bleiben erspart. Und auch für die Bürger der Stadt ist der verabschiedete Haushalt 2025 positiv, denn nicht nur die großen Vorhaben können wie geplant umgesetzt werden. Dank des guten Zahlenwerks muss auch an den sogenannten freiwilligen Leistungen nicht gekürzt werden. Auf den Punkt gebracht bedeutet dies, dass die vielen beliebten Veranstaltungen, die Boppard so lebenswert machen, nicht infrage gestellt werden müssen.
Die nackten Zahlen sind für „normale“ Bürger weniger spannend als für Verwaltungsexperten und die Mitglieder des Stadtrates. Jörg Haseneier ist sichtlich zufrieden, dass der Haushalt ausgeglichen ist und es im Ergebnishaushalt von 45,27 Millionen Euro angesichts von Ausgaben in Höhe von 45,2 Millionen Euro den erwähnten Überschuss von 60.605 Euro gibt. Besonders erfreulich sind die Steuereinnahmen und hier herausragend die Gewerbesteuereinnahmen. Letztgenannte sollen im Vergleich zum Vorjahr um drei Millionen Euro auf beachtliche 19 Millionen Euro ansteigen. Beachtlich für eine Stadt wie Boppard.
Boppard muss auch den Vergleich mit Städten ähnlicher Größe nicht scheuen und kann Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben angehen. Zur Finanzierung geplanter Investitionen ist eine Kreditaufnahme in Höhe von 6,4 Millionen Euro vorgesehen; für die Liquiditätssicherung soll ein Höchstbetrag für Kredite in Höhe von 10 Millionen Euro gezurrt werden. Im Haushalt sind im Hinblick auf künftige Haushaltsjahre Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 7,6 Millionen Euro verankert.
Solide, vernünftig und weitsichtig: So lässt sich der Haushalt beschreiben. Kein Wunder, dass er vom Stadtrat positiv bewertet wurde und nennenswerte Kritik ausblieb. Das einstimmige Ergebnis ist bester Beweis dafür, dass der Haushalt gut ist.