Boppard. Zum Thema „Klimawandel – Veränderungen im Bopparder Hamm“ lud der Vorstand des Bopparder Weinkollegiums ins Weinhaus Heilig Grab ein. Schultheiß Peter Bock konnte zahlreiche Mitglieder sowie auch einige Gäste zu dieser Veranstaltung begrüßen. Als Referent konnte der Spayer Winzer und Mitglied Florian Weingart gewonnen werden, der aktuell mit einer 94-Punkte-Spitzenbewertung seines 2022er Rieslings „Kleine Anarchie“ eine Hervorhebung durch das renommierte Weinjournal „Falstaff“ erfahren hat. Er hatte für diesen Abend einen ausführlichen Leinwand-Vortrag zusammengestellt, der die Anwesenden zunächst allgemein über die Bedeutung des Klimas für den Weinanbau und über die differierenden klimatischen Anforderungen der einzelnen Rebsorten informierte, ehe er konkret auf den Bopparder Hamm einging.
Die Riesling-Rebsorte hatte er hierbei als „Königin des Cool Climate“ und die Spätburgunder-Rebsorte als „Diva des Cool Climate“ beschrieben. Anhand von Wetteraufzeichnungen konnte er anschaulich die Entwicklung des Klimas darstellen. Die jetzige Phase steigender Jahresdurchschnittstemperaturen habe bislang zu einer Steigerung der Qualität des Weines vom Bopparder Hamm geführt. Unser heimisches Anbaugebiet werde bei fortschreitender Klimaentwicklung das Potenzial für südlichere Rebsorten haben, ist sich Weingart sicher, wie etwa die Sorte Cabernet Sauvignon. Die fachliche Expertise wurde begleitet von einer Probe seiner Weine. Die Jahrgänge 2020 (warmes Jahr), 2021 (kühles, feuchtes Jahr) und 2022 (warmes und trockenes Jahr) konnten dabei nach Restzucker, Säure und Alkoholgehalt und natürlich geschmacklich verglichen werden. Schultheiß Peter Bock dankte am Ende der Veranstaltung unter großem Applaus Florian Weingart für diesen fundierten und sehr interessanten Vortrag.
Das Weinkollegium trifft sich als Nächstes in lockerer Runde auf dem Bopparder Weinfest am zweiten Sonntag bei Winzer Joachim Lorenz gegen 17 Uhr. Interessierte sind herzlich eingeladen.