Mittelrhein. Das Thema Bahnlärm wird schon seit Jahren mit der Deutschen Bahn verhandelt, bislang ohne nennenswerte Ergebnisse, die den Menschen am Mittelrhein wirklich helfen können, findet die SPD-Fraktion im Rhein-Hunsrück-Kreis. Sie will eine Resolution auf den Weg bringen und das Thema auf die Agenda der nächsten Kreistagssitzung setzen. Lange setzte man große Hoffnungen auf eine Ausweichstrecke, doch ein Neubau sei unrealistisch, habe der Vorsitzende der Bürgerinitiative Pro Rheintal, Frank Gross, in einem Gespräch mit der SPD-Kreistagsfraktion erklärt. „Das Einzige, was geht, ist ein Tempolimit in Ortslagen!“, so Gross. Er habe um Unterstützung dieser Forderung gebeten. Auch den Genossen erscheint „ein Neubau der Strecke angesichts der mangelnden Kooperationsbereitschaft der Deutschen Bahn als sehr unwahrscheinlich und käme wohl auch nicht vor 2050 zum Tragen“.

Die SPD-Fraktion stößt nun eine Resolution an, „um den Menschen im Mittelrheintal endlich eine spürbare Verbesserung ihrer Lebensqualität zu ermöglichen“. Der Kreistag des Rhein-Hunsrück-Kreises würde bei einer Ratifizierung der vorgeschlagenen Resolution durch die Mehrheit „eine sofortige Begrenzung der Durchfahrgeschwindigkeit durch die Ortschaften auf höchstens 50 Kilometer pro Stunde“ fordern. Diese Maßnahme wäre auch ein großer Vorteil für die Buga 2029, erklärt die SPD und hofft, der Kreistag des Rhein-Hunsrück-Kreises möge die entsprechende Resolution beschließen und „an den Verkehrsträger Deutsche Bahn sowie alle mit der Problematik befassten Stellen in Land und Bund weiterreichen“.
An der Dringlichkeit besteht laut SPD kein Zweifel: Durch Globalisierung, Europäisierung, Osterweiterung habe sich die Verkehrswelt dramatisch verändert. Güterverkehrskorridore generieren einen 24-Stunden-Güterverkehr an 365 Tagen. Schwere Gesundheitsbeeinträchtigungen der Bevölkerung seien die Folge. Steigende Frequenzen, höhere Geschwindigkeiten und Achslasten verursachten zudem erhöhte Unfallgefahren.