Freitag, Juli 11, 2025
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    Wasserhahn

    Wasserversorger sichert Qualität durch Spülungen im Leitungsnetz

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    Warum trotz Wasserknappheit Wasser abge­las­sen wird – Hygiene und Vorsorge im Fokus

    Dörth. Wenn bei Instandhaltungsarbeiten am Wassernetz aus einem Hydranten Wasser auf die Straße läuft, sorgt das nicht sel­ten für Unverständnis. „Da wird doch Trinkwasser ver­schwen­det!“ – mit die­sem Vorwurf sehen sich die Monteure des Wasserversorgers RheinHunsrück Wasser dann immer wie­der kon­fron­tiert. Doch was für Außenstehende zunächst irri­tie­rend wirkt, ist in Wahrheit eine geziel­te und not­wen­di­ge Maßnahme zur Sicherung der Trinkwasserqualität.

    Spülen für sau­be­res Wasser aus dem Hahn
    Trinkwasser gilt als das am bes­ten kon­trol­lier­te Lebensmittel in Deutschland. Damit es beim Verbraucher in ein­wand­frei­er Qualität ankommt, müs­sen die Versorgungsleitungen regel­mä­ßig gerei­nigt und über­prüft wer­den. Bei einer Netzspülung wird Wasser gezielt durch ein­zel­ne Abschnitte des Rohrsystems gelei­tet und an defi­nier­ten Punkten – meist über Hydranten oder Spülventile – abgelassen.

    „Im Laufe der Zeit kön­nen sich in den Leitungen Ablagerungen bil­den – zum Beispiel Eisen oder Mangan“, erklärt Daniel Dautermann, Wassermeister beim Zweckverband RheinHunsrück Wasser. Diese Stoffe sind zwar gesund­heit­lich unbe­denk­lich, kön­nen jedoch zu Trübungen oder Geschmacksveränderungen füh­ren. „Selbst wenn das Wasser sicher ist, beein­träch­ti­gen sol­che Veränderungen das Vertrauen der Bevölkerung in die Versorgung. Deshalb han­deln wir hier vorausschauend.“

    Gezielt, effi­zi­ent, unverzichtbar
    Besonders in älte­ren Rohrnetzen oder in Abschnitten mit gerin­ger Fließgeschwindigkeit steigt das Risiko von Ablagerungen. Hier set­zen die Spülungen gezielt an. Mithilfe moderns­ter Technik wird die Strömung so gelenkt, dass mög­lichst viel Sediment aus dem System gespült wird – ohne unnö­ti­gen Wasserverlust.

    Dass dabei Wasser sicht­bar aus Hydranten strömt, wirft bei Anwohnern nicht sel­ten Fragen auf – vor allem, wenn in hei­ßen Sommern gleich­zei­tig zum Wassersparen auf­ge­ru­fen wird. Doch der Wasserversorger stellt klar: Die bei den Spülungen ver­wen­de­ten Wassermengen sind im Verhältnis zum Gesamtdurchsatz gering, ihr Nutzen für die Trinkwasserhygiene dage­gen enorm. „Wer heu­te nicht spült, ris­kiert mor­gen Qualitätseinbußen“, so Dautermann.

    Hygiene ist kein Luxus, son­dern Pflicht
    Die Maßnahme dient auch der Erfüllung gesetz­li­cher Anforderungen. Die Trinkwasserverordnung schreibt den Betreibern eine regel­mä­ßi­ge Überwachung und Instandhaltung ihrer Anlagen vor. Netzspülungen sind ein fes­ter Bestandteil die­ses Qualitätsmanagements.

    „Wir ver­ste­hen, dass der Anblick von aus­lau­fen­dem Wasser Fragen auf­wirft“, sagt der Wassermeister. „Aber genau die­se Spülungen sind not­wen­dig, damit das Wasser, das aus dem Hahn kommt, jeder­zeit höchs­ten Ansprüchen genügt.“

    Versorgungslage beim Zweckverband ist stabil
    Die Versorgungssituation im Gebiet von RheinHunsrück Wasser ist trotz häu­fi­ger Trockenphasen sta­bil. Das Wasser stammt aus dem Neuwieder Becken, einem geo­lo­gisch güns­ti­gen Grundwasserleiter. RHW darf jähr­lich bis zu sie­ben Millionen Kubikmeter för­dern, aktu­ell sind es rund 5,5 Millionen. Selbst an Hitzetagen mit Spitzenverbräuchen bleibt die Versorgung gesichert.

    Werkleiter Steffen Liehr betont: „Solange Sie im Rhein noch Wasser sehen, ist auch im Grundwasserleiter dar­un­ter noch aus­rei­chend davon vor­han­den.“ Das Wasser ist dabei von sehr guter Qualität, eine auf­wen­di­ge Aufbereitung ist kaum nötig.

    Trotz die­ser kom­for­ta­blen Lage ruft RHW zu einem bewuss­ten Umgang mit Wasser auf. Denn jeder ein­ge­spar­te Kubikmeter spart Energie: Das Wasser muss in meh­re­ren Stufen auf die Höhen des Hunsrücks gepumpt und dort wie­der druck­ge­min­dert wer­den. Achtsamkeit beim Verbrauch dient also nicht nur der Umwelt, son­dern auch der Effizienz der Versorgung.

    Bürgerfreundlich und transparent
    Der Zweckverband setzt bei sei­nen Spülaktionen nicht nur auf moder­ne Technik, son­dern auch auf trans­pa­ren­te Kommunikation. Monteure vor Ort ver­tei­len neu­er­dings bei Bedarf Info-Flyer an Anwohnende, die das Vorgehen erklä­ren. Zudem ste­hen auf der Website des Unternehmens wei­ter­füh­ren­de Informationen zu geplan­ten Maßnahmen bereit.

    Bürger, die Fragen zur Spülmaßnahme in ihrem Ortsteil haben, kön­nen sich tele­fo­nisch 06747 1260 oder per E‑Mail info@​rhwasser.​de, an den Kundenservice wenden.

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