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Netzwerk sichert Existenzen

BNI19

Region. Die Corona-Pandemie und das Bündel mit Maßnahmen gegen eine unkon­trol­lier­ba­re, schnel­le Verbreitung des Virus haben ein Umdenken gefor­dert. Die Schließungen von Schulen und Kindertagesstätten, vie­ler Geschäfte und Branchen sowie die Abstands- und Hygienevorschriften für uns alle haben das Leben spür­bar ver­än­dert. Auch wenn es in Deutschland nicht wie bei­spiels­wei­se in Italien oder Spanien zu einem völ­li­gen Lockdown kam, lei­den vie­le Unternehmen noch unter den Folgen der Corona-Pandemie. Durch Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit ist Kaufkraft ver­lo­ren gegan­gen, der Kultur- und Eventbereich läuft gera­de vor­sich­tig an und die Reisebranche befin­det sich wei­ter in größ­ter exis­ten­zi­el­ler Not. Unternehmen, die inter­na­tio­nal tätig sind, kämp­fen wegen der teil­wei­se kata­stro­pha­len wirt­schaft­li­chen Einbrüche in den wich­tigs­ten Exportländern ums Überleben.

Zusammenhalt gefragt
Krisenzeiten sind immer auch Zeiten, in denen Zusammenhalt beson­ders hilf­reich ist. Überregionale Interessenvertretungen und regio­na­le Zusammenschlüsse machen vie­les ein­fa­cher. Die Corona-Pandemie zeigt, wie wert­voll ört­li­che Gewerbevereine, Kreishandwerkerschaften und Unternehmerzusammenschlüsse sind. Ein Beispiel ist da auch das BNI (Business Network International). Dieses inter­na­tio­na­le Unternehmer-Netzwerk für Geschäftsempfehlungen, das in regio­na­len „Chapters“ durch das gegen­sei­ti­ge Empfehlen und Vermitteln von Kontakten dafür sorgt, dass die Mitgliedsbetriebe deut­li­che Zusatzumsätze erzie­len kön­nen, hat gera­de wäh­rend der Coronakrise sei­ne Stärken gezeigt. „Normalerweise tref­fen wir uns wöchent­lich zu einem Frühstück, um uns aus­zu­tau­schen und gegen­sei­tig Wege zu Aufträgen zu öff­nen“, sagt Peter Blum, Exekutivdirektor BNI Koblenz. „Doch durch die Corona-Pandemie waren die­se wert­vol­len Treffen von jetzt auf gleich nicht mehr mög­lich“, so Blum. Beim Chapter Deutsches Eck reagier­te man und führ­te die Frühstücks-Meetings online durch. „Von Mal zu Mal klapp­te das bes­ser. Mehr als 80 Prozent unse­rer Unternehmer waren bei unse­ren digi­ta­len Meetings dabei“, so Blum. „Die Coronakrise hat auch bei uns die Digitalisierung vorangetrieben.“

Existenzen in Gefahr
Die Coronakrise hat aber auch deut­lich gemacht, wie wert­voll das Unternehmernetzwerk BNI gera­de in wirt­schaft­lich schwie­ri­gen Zeiten ist. „Es ging für eini­ge unse­rer Unternehmer ums Existenzielle. Da haben sich nicht nur unse­re guten Beziehungen unter­ein­an­der bezahlt gemacht, son­dern auch das gewach­se­ne Wir-Gefühl“, sagt Blum. „Eine Pizzeria haben wir gemein­sam in einen Drive-In-Betrieb umge­baut. Diejenigen, denen es gut geht, haben den exis­ten­zi­ell bedroh­ten Partnern sehr enga­giert gehol­fen“, lobt der BNI-Exekutivdirektor das groß­ar­ti­ge Miteinander. Auch auf rein mensch­li­cher Ebene hat sich gezeigt, dass das Chapter zu einer Art Familie gewor­den ist: „Völlig offen und vol­ler Vertrauen haben Unternehmer ihre finan­zi­el­le und wirt­schaft­li­che Situation beschrie­ben. Das ist wirk­lich nicht all­täg­lich und zeigt, wie groß­ar­tig unse­re BNI-Gemeinschaft ist.“ [za]

Titelfoto: RHA-Archiv vom November BNI 19

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