Boppard. Dr. Marlon Bröhr, MdB für den Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück, besuchte am 18. Juni das Inklusionsunternehmen BEST gGmbH in Boppard. Zusammen mit der Fraktionsvorsitzenden der CDU Boppard, Alexa Bach, die gleichzeitig das Amt der Vorsitzenden des dortigen Ortsbeirats innehat, informierten sich die beiden Politiker über die Firma BEST.
Geschäftsführer Stefan Feld gab eine Einführung über die Struktur des Inklusionsunternehmens, das nun schon seit 1992 regionaler Anbieter im Handwerk, Handel und Dienstleistung ist. Es ist ein anerkanntes Inklusionsunternehmen und ist ein Tochterunternehmen der Stiftung Bethesda-St. Martin in Boppard.
Im Anschluss präsentierte die Personalbeauftragte Frau Dahm das Maler-Team, die Tischlerei und die Garten ‑und Landschaftsbau Abteilung. Sie konnte berichten, dass viele Dienstleistungen in der Region erbracht werden, so gehören die Innenreinigung sowie die professionelle Fensterreinigung der Stadthalle Boppard zum Repertoire der Firma BEST, ebenso wie die Pflege der Grünanlagen der Bopparder Schulen. Danach erläuterte Prokurist Sami Krebs die verschiedenen Dienstleistungsbereiche, so beschäftigt die Firma BEST Menschen mit und ohne Behinderung in der Gebäudereinigung von Bingen über Boppard, Koblenz, Winningen und Neuwied bis Höhr-Grenzhausen und Bad Neuenahr-Ahrweiler. In der weiteren Umgebung werden fünf Kioske zwischen Bad Breisig und Lahnstein betrieben und eine industrielle Wäscherei in Boppard/Hellerwald rundet das Angebot ab.
Herr Nick aus dem Bereich Betriebssozialarbeit stellte die Aufgaben in den arbeitspolitischen Maßnahmen vor, wie zurzeit die Arbeitsgelegenheiten, die in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Koblenz organisiert und durchgeführt werden.
Auch das Thema Ausbildung wurde besprochen, denn die Firma BEST bietet als einzige Firma in der Region die Fachpraktiker-Ausbildung in der Gebäudereinigung an, die sich für Menschen mit einer Beeinträchtigung eignet. Zurzeit werden drei junge Menschen in den Bereichen Maler, Textilreinigung und Gebäudereinigung ausgebildet.
Die erstaunlichste Erkenntnis für die Besucher konnte jedoch Vorstand Werner Bleidt anhand konkreter Zahlen erläutern, und zwar, dass für jeden Euro, der als Zuschuss für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung gewährt wird, das 4,5‑fache an Abgaben in Form von Lohnsteuer und Sozialbeiträgen in die Kassen zurückfließt. Nicht nur davon zeigte sich Dr. Bröhr beeindruckt, sondern auch von der Vielseitigkeit des Inklusionsunternehmens.
Als Diskussionspunkt wurde unter anderem die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro genannt. Diese Erhöhung bedeutet eine erneute Benachteiligung gegenüber anderen Firmen, da Inklusionsunternehmen mit geringen Margen und höheren Personalkosten konfrontiert sind. Die erhöhten Lohnkosten könnten dann zu Stellenabbau oder Preiserhöhungen führen, was die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt.
Im Anschluss an die Informationsveranstaltung besuchte man gemeinsam noch die Wäscherei in Boppard/Hellerwald, wo Betriebsleiter Klemens Jung kurzweilig durch die verschiedenen Abteilungen führte. Hier ergaben sich kurze Begegnungen zwischen den Besuchern und den Mitarbeitern.
Als Fazit erklärte Dr. Marlon Bröhr, dass man bei der Behindertenhilfe der Stiftung Bethesda St. Martin und der Firma BEST ein gutes Beispiel dafür sehe, dass der Sozialstaat hier sein Geld sinnvoll für die Belange von Menschen ausgebe. Mit dem Wunsch auf ein baldiges Wiedersehen verabschiedete Vorstand Werner Bleidt die Gäste.