Kreis. Die FDP Rhein-Hunsrück hat auf ihrem Kreisparteitag in Ohlweiler die Bundestagabgeordnete Carina Konrad für weitere zwei Jahre in ihrem Amt als Kreisvorsitzende bestätigt. Werner Wöllstein aus Kirchberg und Felix Kahl aus Boppard wurden zu Konrads Stellvertretern gewählt. Schatzmeister wurden Thorsten Hachmer aus Horn und Willi Hemb aus Maitzborn. Als neue Beisitzer wurden Manfred Kochems (Kastellaun), Marco Steinborn (Kirchberg), Elias Werner (Emmelshausen) und Michael Wandel (Simmern) gewählt. Europabeauftragter bleibt Andreas Christ aus Buch. Die Jungen Liberalen, die sich inzwischen im Kreis etabliert haben, schicken mit Fynn Stefan Klein aus Simmern einen Vertreter in den Kreisvorstand. Auch die Kreistagsfraktion wurde kooptiert.
Als Gastrednerin begrüßten die Liberalen im Rhein-Hunsrück-Kreis Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. Sie betonte in ihrer Rede die Bedeutung der Wirtschaft in der aktuellen Krisenlage und äußerte sich besorgt über die Unsicherheiten in der Energiefrage. Auch auf die Themen ländliche Entwicklung und Mobilität auf dem Land ging die Ministerin ein. Ein Leben ohne Auto sei auf dem Land, gerade für Familien mit Kindern, undenkbar. Die Innenstadtentwicklung nannte Schmitt ein „Herzensanliegen“. Ziel sei es, die Städte in Rheinland-Pfalz „zu lebendigen Orten der Begegnung, des Handels und des Genusses“ zu machen. Dabei setze man vor allem auf „Regionalität und Individualität“ und stelle „unsere regionalen Erzeugnisse und Produkte“ sowie „die Menschen und Macher, die sie herstellen und vertreiben“ in den Mittelpunkt: „So bieten wir dem anonymen Internet die Stirn und begeistern die Bürgerinnen und Bürger vor Ort.“
Die wiedergewählte Kreisvorsitzende Carina Konrad dankte in ihrer Rede zunächst ihren Mitstreitern für zwei erfolgreiche Wahlkämpfe, in denen man für die FDP jeweils gute Ergebnisse eingefahren habe, die „deutlich über dem Landes- und Bundesdurchschnitt lagen“. Sie freue sich außerordentlich über den deutlichen Mitgliederzuwachs und darüber, dass sich auch viele junge Menschen für die Parteiarbeit begeistern ließen. Dieser Trend zeichne sich auch im neuen Kreisvorstand ab. Explizit dankte Konrad Willi Hemb für seine jahrzehntelange Arbeit für die Kreispartei. Gemeinsam mit Hachmer werde Hemb nun einen vernünftigen Übergang der Kasse in die nächste Generation gestalten. Konrad, die als Agraringenieurin einen landwirtschaftlichen Betrieb führt, äußerte den Wunsch, die Bedeutung der Landwirtschaft wieder mehr in den Fokus zu rücken. „Wir sehen in der jetzigen Lage überdeutlich, wie wichtig eine eigene landwirtschaftliche Produktion für die Ernährungssicherheit ist und welche Gefahren damit verbunden sind, wenn man sich zu sehr von Importen abhängig macht.“
Auch Jenny Apelt, die Ortsbürgermeisterin von Ohlweiler, richtete ein Grußwort an die Liberalen. Sie berichtete von den großen Leistungen, die in Ohlweiler erbracht wurden bzw. sich aktuell in Umsetzung befinden. Sehr präsent sei das Thema Hochwasserschutz. Doch auch die Kinderbetreuung sei eine Herausforderung, weil es an Kindergartenplätzen mangele. Apelt bedauerte diesen Umstand, der nicht nur größeren Aufwand für die Eltern bedeute, sondern auch der Dorfgemeinschaft schade, weil viele Kinder tagsüber in den benachbarten Gemeinden betreut werden müssten.
Großen Applaus bekam Jürgen Hoffmann, der neu gewählte VG-Bürgermeister aus Zell (Mosel), der es sich nicht nehmen ließ, sich beim Kreisverband Rhein-Hunsrück persönlich für die Unterstützung zu bedanken. Die Wahl habe ihm gezeigt, dass in der FDP die gegenseitige Unterstützung gelebt werde. Die kommunalpolitische Basis sei für die gesamte Partei von größter Bedeutung. Konrad erklärte, der gesamte Kreisverband freue sich riesig, dass nach Werner Wöllstein in Kirchberg nun mit Jürgen Hoffmann in Zell ein weiterer FDP-Bürgermeister gewählt worden sei.