Montag, März 24, 2025
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    Heimat Europa-Filmfestspiele nehmen Gestalt an

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    Simmern. Mit der sieb­ten Auflage der Heimat Europa-Filmfestspiele (HEFF) set­zen das Pro-Winzkino und die Stadt Simmern ihre erfolg­rei­che Reihe fort. Der im Namen des Festivals mani­fes­tier­te Begriff „Heimat“ bil­det wei­ter­hin den roten Faden und the­ma­ti­sche Orientierung. Der Kultursommer Rheinland-Pfalz und die Stadt Simmern för­dern die Filmfestspiele, die vom 8. bis 23. August in Simmern statt­fin­den wer­den, auch in die­sem Jahr wie­der. Die Premiere am Freitag, 8. August, mode­riert der durch die „SWR-Landesschau“ bekann­te Holger Wienpahl. 

    Heimat Europa-FilmfestspieleDas Motto des Kultursommers 2025 lau­tet „Forever Young“. Der im ver­gan­ge­nen Jahr zu Ende gegan­ge­ne Zyklus „Kompass Europa“, der zunächst 2020 und wegen Corona auch 2021 den Norden ins Zentrum rück­te, fand sei­ne Fortsetzung 2022 mit einem Blick nach Osten, 2023 ging es dann nach Westen, um schließ­lich zum Abschluss 2024 die Länder im Süden Europas fil­misch zu the­ma­ti­sie­ren. Die Heimat Europa Filmfestspiele tru­gen die­ser inhalt­li­chen Orientierung Rechnung und prä­sen­tier­ten in den jewei­li­gen Jahren ein ent­spre­chen­des Programm, mit Filmen, Musik und einem Rahmenprogramm, das die ver­schie­de­nen Regionen Europas in den Mittelpunkt rückte. 

    Der Anspruch der Filmfestspiele, die wie­der unter der Schirmherrschaft von „Heimat“-Regisseur Edgar Reitz ste­hen, ori­en­tiert sich auch unter dem neu­en Motto „Forever Young“ an der Qualität der prä­sen­tier­ten Filme, wobei die Programmkommission vor­ran­gig brand­ak­tu­el­le Filme im Blick hat. Dazu gehört auch ein Besuch der Berlinale, dem renom­mier­ten deut­schen Filmfestival, das am 13. Februar in sei­ne 75. Auflage star­te­te und mehr als 400 Filme prä­sen­tiert, von denen viel­leicht der ein oder ande­re den Weg nach Simmern findet. 

    Dass man sich im Hunsrück stets am Puls der (Film-)Zeit befin­det, zeig­ten die Festspiele im ver­gan­ge­nen Jahr, als zahl­rei­che Filme schon über die Leinwand der Heimat Europa Filmfestspiele flim­mer­ten, noch bevor sie in Deutschland in die Kinos kamen. 3500 Zuschauer zeu­gen vom Zuspruch, den die Festspiele mitt­ler­wei­le genie­ßen. Das Konzept, die Veranstaltungen an den Wochenenden unter frei­em Himmel auf dem Fruchtmarkt zu prä­sen­tie­ren und ansons­ten im Kinosaal, erwies sich als erfolg­reich. Auch der dem Pro-Winzkino ange­glie­der­te RAUM9 als Anlaufstelle für Gespräche, für Geselligkeit und Austausch eta­bliert sich – auch in Zusammenarbeit mit dem Simmerner Verein CulturisSIMo – immer mehr als kul­tu­rel­ler Fixpunkt in der Kreisstadt. Während der Festivalzeit kom­men hier Filmschaffende, Schauspieler und Veranstalter zusam­men und bie­ten unge­zwun­gen Gelegenheit für die Zuschauer, mit ihnen in Kontakt zu tre­ten. In RAUM9 tref­fen Menschen aus der Region mit Gästen aus ganz Europa zusammen. 

    Finanziell steu­er­ten die Filmfestspiele 2024 auf Kurs. Zuwendungen der Stadt Simmern, vom Land Rheinland-Pfalz, Sponsoren und Spendern sowie Einnahmen aus Eintrittskarten und Bewirtung bewirk­ten, dass der Unterdeckungszuschuss der Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen von 10.000 Euro nicht mal voll aus­ge­schöpft wer­den muss­te. Lediglich knapp unter 3.000 Euro wur­den bean­sprucht. Letztlich war der Etat der Heimat Europa-Filmfestspiele mit Einnahmen und Ausgaben von rund 180.000 Euro ausgeglichen. 

    Gleichwohl sind die all­ge­mei­nen Betriebskosten stark gestie­gen, vor allem Strom und Technik schla­gen stär­ker zu Buche. Das Gebot der Wirtschaftlichkeit steht daher auch künf­tig an ers­ter Stelle. Gut, dass die hei­mi­schen Sponsoren den Festspielen wei­ter­hin die Treue hal­ten. Ein gro­ßes Stück Sicherheit gibt den Festivalmachern auf jeden Fall der Beschluss des Simmerner Stadtrats vom Frühjahr 2024, der vor­sieht, „die Förderung der Heimat Europa Filmfestspiele bereits ab die­sem Jahr auf 60.000 Euro auf­zu­sto­cken“, wie Stadtbürgermeister Andreas Nikolay betont. Das gilt bis ein­schließ­lich 2029. Die Fördersumme des Kultursommers betrug im ver­gan­ge­nen Jahr 42.000 Euro und dürf­te auch 2025 in die­sem Bereich liegen. 

    Aktuell sind bereits rund 80 Festivalpässe für die Filmfestspiele im August ver­kauft. Die Programmkommission, bestehend aus Kurator Janis Kuhnert, Peter Huth vom Pro-Winzkino und Sandra Burmann aus Ellern stellt der­zeit das Festivalprogramm zusam­men, in des­sen Mittelpunkt wie­der aktu­el­le Filme um den nach dem Schirmherrn benann­ten Filmpreis „Edgar“ für den bes­ten moder­nen Heimatfilm wetteifern. 

    Der Regisseur selbst, der am 1. November 92 Jahre alt wird, fei­ert in die­sem Jahr die Weltpremiere sei­nes neu­es­ten Werks „Leibnitz, Chronik eines ver­schol­le­nen Bildes“ auf der Berlinale (13. bis 23. Februar). Die Heimat Europa Filmfestspiele wol­len den Film ihres Schirmherrn, der erst im Oktober in die deut­schen Kinos kommt, natür­lich gern bereits im dies­jäh­ri­gen Festivalprogramm zei­gen und in gebüh­ren­dem Rahmen wür­di­gen. „Die Gespräche lau­fen, wir sind auf einem guten Weg“, ist Peter Huth optimistisch. 

    Bereits unter Dach und Fach ist die Besetzung der Jury für die Verleihung des „Edgar“. Die Schauspielerin und Musikerin Jasmin Tabatabai über­nimmt die Rolle der Jurorin, die bei den Heimat Europa-Filmfestspielen bestehen stets aus einer Person. Zusammen mit ihrer Band wird sie außer­dem am Freitag, 22. August, im Rahmen der Gala zur Preisverleihung in Simmern auf der Fruchtmarktbühne auch ihre musi­ka­li­sche Visitenkarte abgeben. 

    Ebenfalls fest steht bereits der Termin eines wei­te­ren musi­ka­li­schen Höhepunktes. Chris Jarrett, Bruder des Jazzpianisten Keith Jarrett („Köln Concert“), tritt am Dienstag, 12. August, in Simmern auf. 

    Eine Fortsetzung fin­den auch die „Heimat-Begegnungen“. Außerhalb der Festspielkernzeit wer­den Kinoveranstaltungen in Kirchberg, Neuerkirch und Oberwesel statt­fin­den. Die Filmfestspiele stre­cken in die­sem Jahr zudem – getreu ihrem Namen – ihre Fühler ins euro­päi­sche Ausland aus. Gespräche mit den Simmerner Partnerstädten Roeser/Luxemburg und Mänttä-Vilppula/Finnland sind bereits weit gediehen. 

    Das wei­te­re Festspielprogramm kom­plet­tie­ren Dokumentationen und eine Filmreihe für jun­ges Publikum. Die Kategorie „Classics“ wird die­ses Mal ersetzt durch „40 Jahre Pro-Winzler“, die mit den Lieblingsfilmen der Mitglieder des Pro-Winzkinos bestückt sein wird. Hierbei sucht sich jeder Pro-Winzler sei­nen Favoriten aus. Die kürz­lich mit dem Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz aus­ge­zeich­ne­ten Filmenthusiasten mischen bereits seit 40 Jahren im Kino-Geschäft erfolg­reich mit und sind aus dem kul­tu­rel­len Leben Simmerns und in der Region nicht mehr weg­zu­den­ken – das Kultursommermotto „Forever Young“ könn­te in ihrem Fall nicht bes­ser passen.

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