Boppard/Region. Das Jahr neigt sich langsam seinem Ende zu. Ein Jahr, das von schwerwiegenden Krisen geprägt ist. Der völkerrechtswidrige und menschenverachtende russische Krieg gegen die Ukraine, eine gefährlich hohe Inflation, die explodierenden Energiepreise, die Corona-Pandemie und nicht zuletzt der bedrohliche Klimawandel drücken auf die Gemütslage. Keine guten Voraussetzungen für Lust aufs Einkaufen. Viele Einzelhändler haben Angst, dass das wichtige Weihnachtsgeschäft in den kommenden Wochen hinter den erhofften Erwartungen zurückbleibt.
Doch obwohl das Weihnachtsgeschäft nach den bitteren Coronajahren im stationären Handel und auch online schleppend begann, hoffen vor allen die Einzelhändler darauf, dass die Kundschaft ihre Zurückhaltung ablegt und in den Wochen bis Weihnachten Geschenke kauft. Im Trend liegen nach Umfragen wie in den Jahren zuvor Geschenkgutscheine, Spielwaren, Bücher, Kosmetik und Schmuck, Bekleidung und Bargeld. „Wir setzten auf unsere Qualitäten: Mit guter Beratung, Service und Artikeln zu ehrlichen und fairen Preisen wollen wir unsere Kundschaft überzeugen“, sagt Nicole Weißer, Vorsitzende der Bopparder Werbegemeinschaft.
Die erfahrene Geschäftsfrau weiter: „Natürlich spüren wir genau wie alle anderen auch, dass alles teurer wird. Aber wir versuchen mit scharfer Kalkulation den Preisanstieg im Interesse unserer Kunden in Grenzen zu halten“. Auch Sascha Thönges, Vorsitzender des Verkehrs- und Gewerbevereins in Emmelshausen, macht deutlich, dass der Einzelhandel die Preissteigerungen nicht 1:1 an die Kunden weitergibt. „Wir sind schließlich ja auch alle selbst Kunden und spüren genau, wie sehr die Inflation und die Preissteigerungen beispielsweise für die Energie belasten“, so Sascha Thönges. „Wir versuchen die Preissteigerungen in unseren Geschäften so gut wie möglich abzufedern und hoffen, dass wir diese schwierige Zeit gemeinsam durchstehen.“
Dieses Gefühl von Gemeinsamkeit ist in den überschaubaren kleineren Einkaufsstädten wie beispielsweise Boppard und Emmelshausen besonders ausgeprägt. Auch wenn insgesamt die Hälfte aller Deutschen weniger als in den Vorjahren für Weihnachtsgeschenke ausgeben und sogar acht Prozent ganz auf den Kauf verzichten will, könnten die vertrauten Geschäftsleute „um die Ecke“ vergleichsweise gut durch diese Krise kommen.
Neben der guten Servicequalität setzt man in Boppard wie in Emmelshausen auch immer wieder auf tolle Aktionen, die das Einkaufen und den Stadtbummel zu einem Erlebnis für die ganze Familie machen. Verkaufsoffene Sonntage, der Christkindlmarkt in Emmelshausen, das Adventsshoppen in Boppard und nicht zuletzt die festlichen Beleuchtungen und Dekorationen wecken die Vorfreude auf das Weihnachtsfest und das Kaufen von Geschenken für die Lieben.