Mittelrhein. Schon am Sonntag hatte das U‑Boot U17 zwischen Koblenz und Lahnstein für Ausnahmezustand gesorgt. Auf beiden Rheinseiten tummelten sich Tausende Menschen, um die Vorbeifahrt des riesigen Stahl-Kolosses zu erleben und auf Videos und mit vielen Fotos festzuhalten. Die letzte Fahrt des U‑Bootes, das nach rund vier Jahrzehnten von der Marine „ausgemustert“ worden ist und über den Rhein ins Technikmuseum nach Sinsheim transportiert wird, faszinierte am Mittelrhein alle Generationen. In Lahnstein, wo der gewaltige Transport für eine Nacht unweit des Restaurants Rheinkrone am Hafenköpfchen einen Stopp einlegte, waren nach Schätzungen mindestens 5.000 U‑Boot-Fans dichtgedrängt versammelt. Bei einigen wurden Erinnerungen wach: Im Jahr 2008 sorgte der Transport der Raumfähre Buran hier für einen ähnlichen Hype.
Am Montagmorgen hieß es „Leinen los“: Das U‑Boot setzte seine Reise flussaufwärts fort. In Spay verfolgten viele Gäste des Campingplatzes Sonneneck die Vorbeifahrt des fast 50 Meter langen U‑Bootes beim Frühstück – mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis. Entlang der B9 stoppten Autofahrer und Radfahrer spontan, alle wollten die U17 möglichst nah sehen. Kein Wunder, dass es hier und da zu kleineren Verkehrsbehinderungen kam.
Begeisterung herrschte natürlich auch in Boppard. Entlang der Rheinallee brachten sich Hunderte in Position, um ein möglichst tolles Foto vom Boot zu schießen. Ein paar Kilometer weiter das gleiche Bild. Schaulustige säumten das Rheinufer und die U17 auf ihrer letzten Reise zu bestaunen. Auf Höhe der Loreley war „Kapitänskönnen“ gefragt: Im Schlepptau wurde der Transport durch die Engstelle manövriert. Danach gings weiter in Richtung Sinsheim, wo die U 17 bald dauerhaft an Land bestaunt werden kann.