Region. Tod gehört zum Leben – ein bekannter Satz, der sich zwar leicht spricht, aber Trauernden in ihrem persönlichen Leid nicht hilft. Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine tief gehende emotionale Erfahrung, die die Trauernden psychisch extrem belastet. Auf sich alleine gestellt kommen Hinterbliebene – Kinder genauso wie Erwachsene und Hochbetagte – mit den erdrückenden und Lebenssinn nehmenden Gefühlen nur sehr schwer klar.
Eine professionelle Trauerbegleitung, die empathisch in der Trauerphase und auch bereits bei absehbaren Sterbefällen bereits im Vorfeld unterstützend zur Seite steht, ist von größtem Wert. „Es kommt darauf an, dass man die trauenden Menschen mit ihrem Leid auffängt und sie zurück in das Leben begleitet“, sagt Vanessa Roß. Die Bopparderin ist eine menschlich feinfühlige und fachlich kompetente Trauerbegleiterin, die in Boppard-Buchholz ihre Unterstützung in der „Praxis für individuelle Trauerbegleitung, Psychologische Beratung und Coaching“ anbietet.
Es war ein Schicksalsschlag, der die Medienkauffrau auf den Weg zur Trauerbegleiterin gebracht hat. Nachdem ihre Zwillingsmädchen, „still geboren“ wurden, befand sie sich in einem tiefen Tal. „Das war eine Zäsur. Ich stellte mir die Sinnfrage meins eigenen Lebens, alles lag für mich von einem Moment auf dem anderen in Schutt und Asche“, sagt sie rückblickend. „Das Schlimme in der Situation war, dass ich wie viele andere Frauen auch keine wirkliche Hilfe bekam. Dabei benötigt man in solch extrem schwierigen Lebenssituationen jemanden, dem man sich öffnen kann und der sich in helfend in einen hineinversetzen kann“, so Vanessa Roß.
Ihre eigenen schmerzlichen Erfahrungen und die Aus- und Fortbildungen zur Trauer- und Sterbebegleitung kommen ihr heute bei der Betreuung sehr zugute. Vanessa Roß weiß, wie sich das unvorstellbare Leid anfühlt, was es in einem auslöst und – das ist das Wichtigste – wie man die Verzweiflung Stück für Stück überwindet. „In engen, intensiven und vertrauensvollen Austausch geht es darum, dass Trauende nicht nur die erste Zeit unbeschadet durchstehen. Es geht auch darum, den Wert des eigenen Lebens zu erkennen und wieder voller Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft zu gehen.“, sagt die sympathische und einfühlsame Bopparderin.
Stille Geburten sind, so Vanessa Roß, sehr besondere Erlebnisse. Es kommt schon darauf an, die man die kurze Zeit mit den „Sternenkindern“ nutzt und sich würdevoll von ihnen verabschiedet. „Aus diesen Momenten muss man später Kraft schöpfen, die zur Trauerbewältigung notwendig ist“, so die Vanessa Roß.
Der Verlust von Kindern ist keine Seltenheit. Trotz moderner Medizin werden in Deutschland etwa 3.000 Kinder tot geboren. Hinzu kommen die Fälle von plötzlichem Kindstod, später Krankheiten und Unfälle. „Jede dritte Frau verliert einmal im Leben statistisch ein Kind“, nennt Vanessa Roß eine bedrückende Zahl.
In ihrer Praxis kümmert sie sich aber auch um Kinder, die den Verlust ihrer Eltern verarbeiten müssen und natürlich um Seniorinnen und Senioren, die nach dem Tod ihrer langjährigen Partner in völlige Leere und Einsamkeit fallen. „Trauer ist sehr vielfältig“, so Vanessa Roß. „Auch Trennungen und der Verlust des Arbeitsplatzes können psychisch Menschen völlig überfordern. Auch da bin ich gerne Ansprechpartnerin.“