Region. Energieknappheit und die enorm hohen Preise für Gas, Strom und Öl zwingen uns zum Sparen. Dabei ist es kein Zauberwerk, den Energieverbrauch im Alltag deutlich zu reduzieren. Durch den bewussten Umgang mit unseren Energieverbrauchern im Haushalt können wir ihn deutlich drosseln und damit zugleich die monatlichen Ausgaben erheblich verringern. Ganz nebenbei leisten wir noch einen wichtigen und notwendigen Beitrag zum Klimaschutz.
Nicht nur durch Isolier- und Dämmmaßnahmen, moderne Heizsysteme und Photovoltaikanlagen kann man den Verbrauch in Gebäuden und Wohnungen deutlich nach unten drücken und zudem wesentlich nachhaltiger realisieren. Auch durch unser Nutzungsverhalten lässt sich enorm viel erreichen. Es kommt nur darauf an, dass man ganz bewusst die Energie nutzt.
Fakt ist, dass die rund 41 Millionen Haushalte in Deutschland Jahr für Jahr gut 670 Terawattstunden (eine Terawattstunde = eine Milliarde Kilowattstunden) Energie für Wärme und Strom verbrauchen. Dies muss nicht sein, denn bereits durch einige einfache Korrekturen in unserem Alltagsverhalten kann man sehr viel zum Klimaschutz und für unsere zurzeit besonders leidenden Haushaltsbudgets tun.
„Energiefresser“ Internet
Dabei ist es zunächst wichtig, dass man sich bewusst macht, wofür im Haushalt die meiste Energie verbraucht wird. Spitzenreiter und verantwortlich für satte 28 Prozent unseres Stromverbrauchs sind Internet, Fernsehen und zahlreiche „smarte“ Anwendungen, die das Leben in den eigenen vier Wänden so angenehm machen. Beim Fernsehen ist es sinnvoll, dass man ihn nicht pausenlos laufen lässt und nur zum Schauen ausgewählter Sendungen einschaltet. Außerdem frisst die Stand-by-Funktion (wie bei vielen anderen elektronischen Geräten auch) jede Menge Strom. Auch wenn es unbequem ist, Stecker raus lohnt sich. Auch Streamingleistungen lassen den Stromzähler munter drehen. Beschränkung ist da sicherlich eine gute Einsparmöglichkeit. Und wer kann, der sollte WLAN dann ausschalten, wenn es nicht benötigt.
Auch für das Waschen und Trocknen (14 Prozent) geht jede Menge Strom drauf. Bei modernen Waschmaschinen gibt es gute Energiesparprogramme. Außerdem wird ein erheblicher Teil der anfallenden Wäsche auch bei 30 Grad sauber. Und so angenehm es auch ist, die Wäsche aus der Waschmaschine heraus in den Trockner zu stopfen: Auf dem Balkon und im Garten sowie im Winterhalbjahr auf Dachboden und im Keller lässt sich die Wäsche auch ganz ohne Stromverbrauch trocknen. Das war bis vor nicht allzu langer Zeit eine Selbstverständlichkeit.
LEDs anschaffen
Einsparpotenziale gibt es auch bei der Beleuchtung. Wer auf Festbeleuchtung in allen Räumen verzichtet und beim Verlassen eines Zimmers das Licht ausmacht, der wird weniger Strom verbrauchen. Noch wichtiger ist das Austauschen von Halogen- und Glühlampen zugunsten von LEDs.
Bei Gefrier- und Kühlschränken ist weniger mehr: In Kühlschränke reicht eine Temperatur von 7 bis 7,5 Grad völlig aus, in Gefrierschränken und Tiefkühltruhen sind minus 18 Grad völlig ausreichend. Bei niedrigeren Temperaturen wird unnötig viel Strom „verplempert“.
Spülmaschinen nur voll nutzen
Handspülen ist weniger effizient als eine Maschinenspülung. Sinnvoll ist neben einem Energiesparprogramm vor allem, dass Spülmaschinen erst eingeschaltet werden, wenn sie richtig voll geräumt sind. Wer der Umwelt und dem Portemonnaie etwas Gutes tun will, der wartet auch mal zwei, drei Tage, bis er die Geschirrspülmaschine startet.
Beim Kochen und Backen kann man mit etwas Nachdenken auch jede Menge Strom einsparen. Mit Kochtopfdeckel wird das „Verdampfen“ von Energie um mehr als die Hälfte reduziert. Unnötig lange Vorlaufzeiten in Backöfen sollte man unbedingt vermeiden und immer dann, wenn es möglich ist, auf „Umluft“ setzen.
Experten gehen davon aus, dass sich der Stromverbrauch in Privathaushalten um fast die Hälfte drücken lässt, wenn wir als Verbraucher konsequent und mit Köpfchen im Alltag unterwegs sind.
Infokasten (nach Daten des Statistischen Bundesamtes für 2021)
Die insgesamt eingespeiste Strommenge setzte sich so zusammen:
Kohlestrom: 30,2 %
Windkraft: 21,5 %
Photovoltaik: 8,7 %
Erdgas: 12,6 %
Kernenergie: 12,6 %
Biogas: 5,8 %
Wasserkraft: 3,6 %