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Stimmung steigt am Hahn spürbar

Region. Jahrelang war der Flughafen Hahn zuver­läs­si­ger Lieferant von schlech­ten Nachrichten. Politisches Versagen frü­he­rer Landesregierungen und „win­di­ge“ Flughafenbetreiber haben das Vertrauen in wei­ten Teilen der Bevölkerung zer­stört. Und auch die Belegschaft hat eini­ge Turbulenzen erlebt, vor allem wäh­rend des Insolvenzverfahrens war natür­lich die Angst um den Arbeitsplatz eine Belastung. Doch nach­dem im ver­gan­ge­nen Mai die TRIWO AG den Regionalflughafen über­nom­men hat, ist end­lich Ruhe ein­ge­kehrt. Das liegt vor allem an der Kompetenz des Vorstandsvorsitzenden der TRIWO Hahn Airport GmbH, Peter Adrian. Der erfah­re­ne rhein­land-pfäl­zi­sche Unternehmer, zugleich Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, setzt über­zeu­gend auf die Zukunft des Flughafens und Zuversicht in der Gegenwart.

Natürlich ist der Hahn noch weit davon ent­fernt, wirt­schaft­lich sat­te Gewinne abzu­wer­fen. Aber Peter Adrian hat das Aus ver­hin­dert und arbei­tet Tag für Tag dar­an, dass es Stück für Stück auf­wärts geht. In der aktu­el­len Reisesaison gibt die Zahl der Fluggäste, die vom Hahn abhe­ben und dort auch lan­den, Grund zur Zuversicht. Auch das Frachtgeschäft läuft gut. Wichtig ist, dass der Hahn als Airport geschätzt wird. Ein Experte, der den RHA seit Jahren bei allen Themen rund um die zivi­le Luftfahrt ver­trau­lich infor­miert, lobt die „erkenn­ba­re Handschrift des neu­en Chefs Adrian. Er weiß, wie wich­tig die Servicequalität ist, er weiß, wie wert­voll gutes Personal ist“. Kein Wunder des­halb, dass der Hahn wie­der mehr und mehr von Touristen und Geschäftsleuten geschätzt wird.

Fakt ist aber auch, dass für Sanierung, Instandsetzung, Erneuerung und zeit­ge­mä­ßer Weiterentwicklung eine Menge Geld ange­packt wer­den muss. In einem Interview mit dem Radiosender SWR 4 nann­te Peter Adrian dafür eine kon­kre­te Summe: 20 Millionen Euro will er inves­tie­ren. Sein ambi­tio­nier­tes Ziel ist – so Adrian im SWR-Interview – dass die erfor­der­li­chen Maßnahmen bis Mitte nächs­ten Jahres abge­wi­ckelt sind.

Ungeachtet die­ses unter­neh­me­risch pro­fes­sio­nel­len und ent­schlos­se­nen Handelns bleibt eine Frage: Ist ein Regionalflughafen wie der Hahn über­haupt irgend­wann ren­ta­bel? Der RHA-Informant und ver­schie­de­ne Luftfahrtexperten sind da skep­tisch, sie zwei­feln dar­an, dass man regio­na­le, zivi­le Airports gewinn­brin­gend betrei­ben kann. Peter Adrian kann die­se Skepsis sehr gut nach­voll­zie­hen – ist aber den­noch zuver­sicht­lich. Er setzt auf ein Betriebskonzept, das auch von Synergieeffekten aus sei­nen zahl­rei­chen Unternehmen pro­fi­tiert. „… wir ver­su­chen, die­sen Flughafen ein­zu­bet­ten in ein Netzwerk von meh­re­ren Flughäfen, um dadurch Synergien zu gewin­nen, die ein ein­zel­ner Betreiber halt nicht rea­li­sie­ren kann“, sag­te er im erwähn­ten SWR-Interview. Der Hahn ist der fünf­te Flughafen der TRIWO AG, zu der auch die Anlagen im hes­si­schen Egelsbach, dem bay­ri­schen Oberpfaffenhofen sowie Zweibrücken und Mendig (bei­de Rheinland-Pfalz) gehören. 

Der natio­nal und inter­na­tio­nal geschätz­te Unternehmer Peter Adrian ist alles ande­re als ein Hasardeur. Was der 66-Jährige angeht, macht er immer mit wohl­über­legt. Ein Mann mit sei­nen Fähigkeiten und sei­nem unter­neh­me­ri­schen Instinkt ist das Beste, was dem Hahn nach all den Irrwegen „pas­sie­ren“ konn­te. Derzeit spricht fast alles dafür, dass mit der Übernahme für den Flughafen, die Beschäftigten und die Region end­lich eine Erfolgsgeschichte begon­nen hat. 

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