Website-Icon Rhein-Hunsrück-Anzeiger

Sanierung des Karmelitergebäudes: Jetzt werden die Dachgauben montiert 

Boppard. Auf der Großbaustelle Karmelitergebäude in Boppard wird der Baufortschritt nun zuneh­mend auch von außen sicht­bar: Am Dienstag, 18. April, haben die Zimmerer mit der Montage der Gauben auf der Dachfläche begon­nen. Rund 65 Gauben wer­den in den nächs­ten Tagen mon­tiert. Die Gauben sind bereits in einem Farbton gestri­chen, den die Denkmalpflege zuvor anhand his­to­ri­scher Befunde fest­ge­legt hat.

Der Fortschritt auf der Großbaustelle im Herzen der Stadt Boppard spiel­te sich in den ver­gan­ge­nen Wochen vor allem im Inneren ab. Da das Gebäude und auch der Dachstuhl zum Schutz vor der Witterung mit Planen ver­hüllt waren, beka­men die Bürger davon nicht viel zu sehen. Doch in den kom­men­den Wochen wer­den die Sanierungsfortschritte auch außer­halb des Gebäudes immer deut­li­cher sichtbar.

Die ers­ten Gauben auf dem Dach des Karmelitergebäudes sind mon­tiert. Rund 65 Gauben wer­den in den kom­men­den Wochen dort ange­bracht wer­den. In rund zwei Wochen begin­nen dann die Dachdecker mit den Naturschieferarbeiten (Foto: Stadt Boppard).

Nachdem zur Abdichtung eine Unterspannbahn auf­ge­bracht wur­de, wer­den in rund zwei Wochen die von der Stadt beauf­trag­ten Dachdecker damit begin­nen, die Dachfläche mit Naturschiefer ein­zu­de­cken. Ein Großprojekt, für das rund 80 Tonnen Schiefer ange­lie­fert wer­den müs­sen. Jede ein­zel­ne Schieferplatte wird von Hand geschla­gen und aus­ge­rich­tet. Neben den his­to­risch beleg­ten Gauben sor­gen zusätz­li­che Dachfensterflächen für eine natür­li­che Belichtung der Büros (außer auf der Südseite des Gebäudes). Das Erscheinungsbild der „moder­nen“ Dachfenster wird durch schie­fer­far­be­ne Profile und außen­lie­gen­den Sonnenschutz kaschiert.

Die bau­his­to­ri­sche Sanierung des denk­mal­wür­di­gen ehe­ma­li­gen Karmeliterklosters erfolgt in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege. Die Sanierung der umfang­rei­chen Schäden an Mauerwerk, Deckenbalken, Dachtragwerk, Dachhaut und Stuckdecken erfolg­te nach denk­mal­pfle­ge­ri­schen Vorgaben unter Verwendung tra­di­tio­nel­ler Materialien und Techniken. Insgesamt wur­den in Abstimmung mit den Architekten, Fachplanern, Restauratoren und der Landesdenkmalpflege der Generaldirektion Kulturelles Erbe umfang­rei­che­re Sanierungsmaßnahmen erfor­der­lich als ursprüng­lich geplant.

Die ers­ten bei­den Gauben auf dem Dach des Karmelitergebäudes sind mon­tiert. Noch ist die Dachunterdeck geschlos­sen, um das Gebäude zu schüt­zen. In einem spä­te­ren Schritt wird der Ausschnitt für die Gauben geschaf­fen (Foto: Stadt Boppard).
Die ers­ten Gauben auf dem Dach des Karmelitergebäudes sind mon­tiert (Foto: Stadt Boppard).

Im Hinblick auf die künf­ti­ge Farbgestaltung des Gebäudes, von der nun in einem ers­ten Schritt die Farbgebung der Gauben sicht­bar wird, wur­den nach Untersuchungen durch eine beauf­trag­te Restauratorin Nachweise aus der baro­cken Bauphase um 1730 nach Christus gefun­den. Entsprechend die­ser Befunde erhal­ten jetzt auch die Fenster wie­der eine baro­cke Gliederung. Auch das Farbkonzept für die Fassade und den Kreuzgang mit Trauzimmer wur­de in Abstimmung mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe festgelegt.

Der Einzug der Stadtverwaltung in das sanier­te Karmelitergebäude ist für 2024 geplant. „In den nächs­ten Wochen wer­den die Fortschritte auf der Baustelle deut­lich sicht­bar sein. Wir set­zen alles dar­an, die Sanierung jetzt so schnell wie mög­lich abzu­schlie­ßen und damit auch den städ­ti­schen Haushalt zu ent­las­ten“, betont Bürgermeister Jörg Haseneier. Derzeit sind die Mitarbeiter der Stadtverwaltung in ver­schie­de­nen Übergangsquartieren wie ange­mie­te­ten Bürocontainern unter­ge­bracht, was zusätz­li­che Kosten verursacht.

Die mobile Version verlassen