St. Goar/Mittelrhein. Das weit über die Region hinaus bekannte und beliebte Großevent „Rhein in Flammen“ wird wieder Zehntausende Besucher an den Mittelrhein locken. In St. Goar, mit seiner spektakulären Lage gegenüber dem Loreleyfelsen und der Schwesterstadt St. Goarshausen am Fuße der Loreley haben die Stadträte grünes Licht für die spektakuläre Veranstaltung mit Feuerwerk und einem abwechslungsreichen Live-Programm gegeben. Wie immer wird aber auch das kulinarische Genießen beim farbenfrohen „Rhein in Flammen“ nicht zu kurz kommen.
Nachdem zwei Jahre lang St. Goarshausen nicht mit von der Partie war, steht seit einigen Tagen auch fest, dass das Städtchen wieder mit von der Partie sein wird. Die kommunalpolitisch seit Monaten „aufgewühlte“ Schwesterstadt, deren frisch gewählte Bürgermeisterin Anna Maria Ledwinka bereits kurz nach Amtsantritt den Chefsessel wieder verlassen hat, wird im September mit von der Partie sein. Dies hat Daniel Daum, Erster Beigeordneter von St. Goarshausen, im Stadtrat mitgeteilt.
Natürlich wird es für Städte und Gemeinden immer schwieriger, Großveranstaltungen zu stemmen. Steigende Kosten für nahezu alle Programmpunkte und das Umsetzen notwendiger Sicherheitskonzepte verlangen einiges ab. Umso erfreulicher, dass sich Besucher aus nah und fern auf „Rhein in Flammen“ freuen können. Der Rhein-Hunsrück-Anzeiger hat Falko Hönisch, Bürgermeister von St. Goar, einige Fragen zur Großveranstaltung „Rhein in Flammen“ gestellt.
Was bedeutet die Veranstaltung „Rhein in Flammen“ für die Stadt Sankt Goar?
„Rhein in Flammen“ ist eine Traditionsveranstaltung mit einer langen Historie, die für die Städte Sankt Goar und Sankt Goarshausen von großer touristischer und kultureller Bedeutung ist. Erste Hinweise auf Vorläuferveranstaltungen reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die Veranstaltung ist ein Aushängeschild der Region Mittelrhein und trägt wesentlich zur touristischen Profilbildung bei. Sie zieht jedes Jahr tausende Besucherinnen und Besucher an, was die lokale Wirtschaft nachhaltig stärkt – insbesondere in Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel. Auch die internationale Wahrnehmung des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal wird dadurch gefördert. Langfristig profitiert die Stadt von der positiven Strahlkraft des Events, etwa in Form von Wiederbesuchen, Medienberichterstattung und gesteigertem Interesse an der Region als touristischem Ziel.
Welche Kosten müssen gestemmt werden?
Die Durchführung einer Veranstaltung dieser Größenordnung ist natürlich mit erheblichen Kosten verbunden. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben auf über 100.000 Euro. Diese Summe deckt unter anderem die Kosten für das Feuerwerk, die Sicherheitsvorkehrungen, Logistik, Infrastruktur sowie das begleitende Rahmenprogramm ab. Finanziert wird das Event unter anderem durch Einnahmen aus Standgebühren, Feuerwerksabgaben unter anderem durch den Schiffskorso sowie durch Sponsoring.
In den vergangenen Jahren sind die Sicherheitsauflagen sowie die damit verbundenen Zusatzkosten jedoch spürbar gestiegen. Daher darf man nicht davon ausgehen, dass die Stadt durch die Veranstaltung einen hohen finanziellen Gewinn erzielt. Dennoch entstehen wichtige sekundäre Einnahmen: Hotels und Pensionen in Sankt Goar und Umgebung sind regelmäßig ausgebucht, Gastronomiebetriebe profitieren von der Besucherfrequenz, und auch der Einzelhandel verzeichnet an diesen Tagen ein erhöhtes Aufkommen. Diese Effekte tragen zur wirtschaftlichen Belebung der Stadt und auch der Region bei.
Worauf kann man sich freuen?
Die Besucher dürfen sich auf ein stimmungsvolles Wochenende freuen – die Veranstaltung erstreckt sich über zwei Tage, Freitag und Samstag. An beiden Tagen verwandelt sich Sankt Goar in eine lebendige Festmeile mit vielfältigen Ständen, kulinarischen Angeboten und einem abwechslungsreichen musikalischen Programm.
Ein besonderer Höhepunkt ist das Blasmusikfestival „Brass on Fire“, das am Samstag in Kooperation mit dem Landesmusikverband Rheinland-Pfalz stattfindet. Auf drei Bühnen – direkt am Rhein und in der Heerstraße – treten Blasorchester und Musikgruppen aus ganz Rheinland-Pfalz auf und sorgen für ein musikalisches Feuerwerk, das perfekt mit der festlichen Atmosphäre harmoniert. Daneben gibt es zahlreiche weitere musikalische Acts unterschiedlichster Stilrichtungen, die ein breites Publikum ansprechen.
Warum sollte man dieses Event in keinem Fall verpassen?
Ein absoluter Höhepunkt von „Rhein in Flammen“ ist der spektakuläre, beleuchtete Schiffskorso am Samstagabend. Die festlich illuminierten Schiffe drängen sich in der Dunkelheit zwischen den Schwesterstädten Sankt Goar und Sankt Goarshausen und schaffen somit eine atemberaubende, fast magische Kulisse auf dem Rhein. Ganz besonders ist das natürlich auf einem der Schiffe zu erleben, die dicht an dicht im Korso liegen. Tickets inkl. Abendessen dafür können unter anderem noch über die Tourist Information Sankt Goar erworben werden. Krönender Abschluss ist das etwa 45-minütige Feuerwerk – das längste und eindrucksvollste aller Rhein in Flammen-Veranstaltungen. Es wird synchron vom Wasser aus sowie – je nach Brandgefahr – von den Burgen Rheinfels und Katz gezündet. Die einzigartige Topografie des engen Rheintals zwischen den beiden Städten sorgt dabei für ein spektakuläres Echo, das die Detonationen des Feuerwerks körperlich spürbar macht – ein Erlebnis, das sprichwörtlich, aber auch im wahrsten Sinne unter die Haut und durch Mark und Bein geht.
Auch wer das Feuerwerk lieber aus etwas Entfernung betrachtet, kommt auf seine Kosten: Von den Ständen auf den Rheinanhöhen in Biebernheim (Wackenberg) und Werlau (Pilz) bietet sich ein großartiger Blick über den gesamten Schiffskorso, die leuchtenden Städte und das faszinierende Feuerwerk. Diese einzigartige Kombination aus Licht, Klang und Kulisse macht „Rhein in Flammen“ zu einem unvergesslichen Erlebnis – nicht nur für Einheimische, sondern auch für die vielen Gäste aus nah und fern.