Projektphase „Dorfauto 1.0“ abgeschlossen
Ein ganzes Jahr hatten die Bürger von Holzfeld, Hirzenach und Rheinbay die Möglichkeit das vom Landkreis geförderte Projekt „Dorfauto“ kostenlos zu nutzen. Am vergangenen Wochenende lief unsere Nutzungsphase aus. Das Fahrzeug wurde zurück zur Kreisverwaltung gegeben und dort für die Übergabe an die Bezirke Weiler und Buchenau vorbereitet, was zugleich auch das letzte Drittel des Gesamtprojekts einläutete.
Die Nutzer aus Holzfeld können künftig nicht mehr auf das Fahrzeug zugreifen, weder digital über das Buchungsportal, noch direkt mit ihren Fahrzeugchips. Aus diesem Grund können die kleinen Aufkleber auf den Führerscheinen entfernt werden. Für das geplante Projekt „Dorfauto 2.0“, das aktuell von der Stadtverwaltung vorbereitet wird, sind unabhängig vom künftigen Anbieter neue Schlüsselkarten erforderlich.
Fazit der Testphase: Mit dem Dorfauto wurde den Bürgern eine Alternative zum Zweitwagen schmackhaft gemacht, was sehr großen Anklang fand. Auch der Fahrzeugtyp mit seinem Ladevolumen wurde sehr positiv angenommen und erleichterte manchen Nutzer anfallende Aufgaben. Als Werbung für die e‑Mobilität schnitt die Aktion meines Erachtens mittelmäßig ab. Das relative „alte“ Fahrzeugmodell wurde aufgrund der geringen Reichweite und der langen Ladezyklen oft nur für Kurzschrecken (beispielsweise Einkaufsfahrten) genutzt. Neuere Modelle bieten eine größere Reichweite und mehr Fahrspaß, was die Nutzer mit Sicherheit zu längeren Fahrten angeregt hätte. Nichtsdestotrotz waren die Rückmeldungen aus Holzfeld durchweg positiv. Unkomplizierte Buchungen via Smartphone, ein simpler Umgang mit der Ladestation und die überaus freundlichen Ansprechpartner des Betreibers hinterließen gerade bei jungen Menschen große Eindrücke: „Der Ansatz ist super. Wenn man jedoch langfristig die Mobilität in den Orten mit e‑Fahrzeugen fördern will, würde das nur funktionieren, wenn in Dörfern wie Holzfeld, die keine Bahnanbindung, dafür aber Probleme mit den Busverbindungen haben, ein größerer Fahrzeugpool zur Verfügung stünde, auf den zeitgleich mehrere Nutzer zugreifen könnten. Mit einem Fahrzeug und vielen Nutzern sind kurzfristige Fahrten nur schwer realisierbar. Dennoch ist dieses Angebot des Kreises spitze und hat einige Male organisatorische Probleme in der Familie gelöst.“
Aus Sicht des Kümmerers hatte ich zu Beginn der Testphase sehr viel Aufwand mit der Organisation. Persönliche Nutzer-Einführungen, das Erstellen einer Website und die allgemeinen „Anlaufschwierigkeiten“ waren schon sehr zeitintensiv. Auch die regelmäßigen Wartungen und Werkstattbesuche waren Mehraufwände, die ich entsprechend in meinen Alltag einplanen musste. Die Corona-Situation erschwerte ebenfalls die Aufgabe des Kümmerers. Als aber nach einigen Wochen die Routine bei den Nutzern einzog und die gegenseitige Rücksichtnahme funktionierte, kann ich auch nur positive Eindrücke wiedergeben und möchte abschließend die statistischen Werte in der abgebildeten Tabelle bekannt geben.
Bauhof, Feuerwehr und Ortsbeirat sorgen für vorweihnachtliche Stimmung
In der vergangenen Woche haben die Mitarbeiter des Bauhofs Weihnachtsbäume an der Kirche und gegenüber der Ruhezone am Johannesgarten aufgestellt, sowie die Außenbeleuchtung der Kirche für die Adventszeit aktiviert. Am Wochenende zogen die Kameraden der Feuerwehr nach und schmückten traditionsgemäß eine Tanne vor dem Gerätehaus. Ebenso übernahm der Ortsbeirat wieder das Aufstellen des Baums am Gemeindehaus und installierte zudem die Weihnachtsbeleuchtung im Ort. Auch wenn die Helfer beim Schmücken unabhängig voneinander tätig waren, war es die gute Abstimmung im Vorfeld, die die Arbeit für alle erleichterte. Dafür möchte ich mich herzlich bei allen bedanken.
Günter Müller erhält Ehrennadel des Landes
Das Engagement, das Günter Müller für die Gemeinschaft und unseren Ort aufbrachte und weiterhin aufbringt, kann man nicht in einem Satz zusammenfassen. Seit über 30 Jahren gehört er fast ununterbrochen dem Ortsbeirat in Holzfeld an, dem er von 1989 bis 2009 Jahre als Ortsvorsteher auch vorstand. In seiner Amtszeit wurden viele Themen angefasst und umgesetzt, die Holzfeld in der Entwicklung voranbrachten. Der Anbau des Jugendraums und des Stuhllagers an das Gemeindehaus wäre ohne ihn und sein Verhandlungsgeschick nicht möglich gewesen. Der Anschluss des Dorfes an das Gasnetz in den 1990er-Jahren ermöglicht noch heute den Bewohnern eine alternative Energieversorgung für ihre Heizungen. Der Erwerb des Sportplatzes, die Einrichtung des Bolzplatzes, die Friedhoferweiterung, die Umgestaltung von einst gefährlichen Verkehrsbereichen und das Baugebiet „Im Buchmorgen“ konnte Günter Müller mit seinen Mitstreitern im Rat und durch die Unterstützung der Vereine veranlassen.
Höhepunkt seiner Amtszeit war sicherlich der Erfolg beim Ortsverschönerungswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ im Jahr 1996. Nachdem Holzfeld auf Kreis- und Bezirksebene die Qualifikation für den Landesentscheid erhielt (auf Kreisebene sogar als Sieger), zog Günter Müller alle Register, um die Landes-Kommission zu beeindrucken. Eine Planwagenfahrt und eine akribisch ausgearbeitete Infoveranstaltung blieben den Gästen aus Mainz noch lange in guter Erinnerung. Das Engagement wurde schließlich mit der Silbermedaille und zusätzlich dem Ehrenpreis in der Sonderklasse belohnt.
Heute gehört Günter Müller als stellvertretender Ortsvorsteher weiterhin dem Ortsbeirat an und vertritt nicht nur die Holzfelder Interessen in verschiedenen Ausschüssen und Beiräten auf Stadtebene.
Als heutiger Ortsvorsteher kann ich behaupten, dass Günter noch weit mehr für unser Dorf investiert hat, als es nach Außen sichtbar war und ist. Viel mehr als ein ernstgemeintes „Dankeschön“ kann ich ihm für seine Tätigkeiten in meiner Funktion kaum geben. Daher war ich umso erfreuter, dass sein Einsatz für die Gemeinschaft durch die Verleihung der Ehrennadel des Landes auch von oberster Stelle Würdigung findet. Die erste Kreisbeigeordnete Rita Lanius-Heck, die stellvertretend die Ehrung für Ministerpräsidentin Malu Dreyer übernahm, und der Bürgermeister der Stadt Boppard Jörg Haseneier dankten Günter Müller ebenfalls für seine ehrenamtliche Arbeit und gratulierten ihm persönlich zur Verleihung der Nadel.
Johannes Link, Ortsvorsteher