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Neueröffnungen und Erfolge trotz Gastrokrise

Region. Personalmangel, stei­gen­de Kosten beim Einkauf, für Mitarbeiter und Energie und die seit Januar grei­fen­de Mehrwertsteuererhöhung tref­fen die Gastronomen hart. Denn die not­wen­dig gewor­de­nen Preiserhöhungen füh­ren dazu, dass die Menschen sel­te­ner Restaurants besu­chen. Die Gastronomen sind extrem gefor­dert, um ihre Betriebe erfolg­reich wei­ter­füh­ren zu kön­nen. Doch trotz aller Anstrengungen rech­net man im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) damit, dass im lau­fen­den Jahr vie­le Betriebe für immer schlie­ßen müssen. 

Die düs­te­re Prognose des rhein­land-pfäl­zi­schen DEHOGA-Präsidenten Gereon Haumann: Rund 750 Gastronomiebetriebe in Rheinland-Pfalz sind akut gefähr­det. Auch Josef Mayer, Kreisvorsitzender der DEHOGA im Hunsrück, blickt wenig opti­mis­tisch in die nahe Zukunft. „Wir muss­ten im Hunsrück seit 2021 bereits 33 dau­er­haf­te Schließungen regis­trie­ren. Aktuell kämp­fen etli­che Betriebe mit den sehr schwie­ri­gen Rahmenbedingungen“, sagt Josef Mayer. „Ich freue mich aber, dass es auch Betriebe gibt, die sehr erfolg­reich sind und ihre Umsätze deut­lich stei­gern konn­ten. Außerdem ist es schön, dass es Neueröffnungen gibt. Da wür­de ich mir in Boppard noch eini­ge wün­schen, denn Konkurrenz belebt das Geschäft!“, so Josef Mayer.

Erfolge dank hoher Qualität

Die Tatsache, dass es trotz einer äußerst kom­pli­zier­ten Marktsituation auch eini­ge weni­ge Neueröffnungen gibt, spricht für unter­neh­me­ri­schen Mut. Das Restaurant „Lemabri“ in Boppard-Buchholz und das ‚Project Vegan’ in Koblenz sind dafür nur zwei Beispiele. Andere blei­ben mit dem kon­se­quen­ten Festhalten an hoher Qualität und einem damit ver­bun­de­nen höhe­ren Preisniveau auf der Erfolgsspur. Beispiele dafür sind – auch da könn­te man noch wei­te­re Restaurants nen­nen – der Landgasthof „Eiserner Ritter“ in Boppard-Weiler, die „Feinheit“ in Halsenbach, das „Verbene“ in Koblenz, in Kastellaun das „Alte Stadttor“ und die „Burg Kastellaun“ und das Hotel „Tannenheim“ in Buchholz.

Die bei­den erwähn­ten neu­en Restaurants haben Ende des ver­gan­ge­nen Jahres eröff­net und sich bin­nen kur­zer Zeit einen exzel­len­ten Ruf erar­bei­tet. In bei­den Restaurants spürt man als Gast, dass das Essen weit mehr ist als Nahrungsaufnahme. Das Essen ist ein sozi-kul­tu­rel­les Erlebnis, das man am bes­ten gemein­sam mit Freunden oder mit Familie genießt. Beide Restaurants set­zen auf das Besondere, das sei­nen „Preis“ hat, aber auch jeden Cent wert ist. 

Genussreise im „Lemabri“

Im „Lemabri“ ent­füh­ren Sterneköchin Sarah Henke und ihr Ehemann Christian Eckhardt die Gäste auf eine Genussreise, in der asia­ti­sche Köstlichkeiten mit fran­ko­phi­ler Raffinesse kom­bi­niert werden. 

Im ange­neh­men Wohlfühlambiente des Restaurants gibt es dabei noch eine Besonderheit: Verschiedene „Kleinigkeiten“ wer­den in die Mitte des Tisches gestellt, die man gemein­sam mit den Freunden oder Familienangehörigen teilt und genießt. Der RHA-Redakteur war von den Speisen und der Essenatmosphäre angetan.

‚Project Vegan’ begeistert

Das ‚Project Vegan ist der Beweis, dass Vorurteile und Skepsis gegen­über vega­ner Küche völ­lig halt­los sind. Der viet­na­me­si­sche Koch The Loc Nguyen, der gemein­sam mit Uwe Hochhalter und Phillipp Blum das neue Restaurant im his­to­ri­schen Gebäude „Deutscher Kaiser“ am Moselufer betreibt, begeis­tert mit sei­nen fan­ta­sie­vol­len, krea­ti­ven und äußerst geschmack­vol­len Kochkünsten. Ob Tapas-Platte, Sushi-Menüs, ver­schie­de­ne lecke­re Hauptgerichte, Desserts oder geschmack­vol­le Limonaden: Der in Anlehnung an den vom frü­he­ren ame­ri­ka­ni­schen Präsidenten Barack Obama („Yes we can“) ver­wen­de­te Slogan „Yes ve gan“ passt. 

Viele freund­li­che Servicekräfte, denen die Arbeit offen­kun­dig Freude macht (auch das gibt es noch!) und das Interieur, mit der gelun­ge­nen archi­tek­to­ni­schen Symbiose aus alt und hoch­mo­dern machen das ‚Project Vegan’ eben­falls ziem­lich ein­zig­ar­tig in der Region. Und da auch noch ein Prozent des Umsatzes von ‚Project Vegan’ der inter­na­tio­nal beach­te­ten Koblenzer Umweltschutzorganisation ‚Project Wings’ zugu­te­kom­men, ist nicht nur das vega­ne Essen nach­hal­tig. Bissen für Bissen und Schluck für Schluck hat man im Restaurant ‚Project Vegan’ ein gutes Gefühl.

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