St. Goar. Das Weinhotel Landsknecht in St. Goar hat eine neue Mitarbeiterin. Sie ist ausgesprochen freundlich und eroberte sich schnell die Herzen des gesamten Teams und der Gäste. Bella heißt die Gute. Anders als alle anderen 20 Kolleginnen und Kollegen ist sie aber nicht aus Fleisch und Blut: Bella ist ein Service-Roboter. „Die Zusammenarbeit mit ihr macht einfach riesigen Spaß“, sagt Landsknecht-Chefin Martina Lorenz. Und nach einigen Tagen der Mitarbeit bekommt Bella auch ein erstes sehr gutes Zwischenzeugnis. „Sie unterstützt uns bei der Arbeit wirklich großartig“, lobt Martina Lorenz ihre neue Service-Kraft.
Dass Bella jetzt die Gäste im Weinhotel bedient, ist der Idee ihrer Kolleginnen und Kollegen und der Spontanität ihrer Chefin zu verdanken. „Als ich im Krankenhaus lag, hat mir mein Team mit einem lustigen Werbevideo für Bella eine Freude machen wollen. Dies ist gelungen“, erinnert sich Martina Lorenz. Doch dabei ist es nicht geblieben. „Ich habe sofort gegoogelt und mir Informationen über Hersteller und Händler verschafft. Nur eine gute Viertelstunde hat es gedauert, dann habe ich Bella aus dem Krankenbett heraus bestellt“, so Martina Lorenz.
Bella war zwar nicht gerade billig, aber alle im Landsknecht sind davon überzeugt, dass sich die Anschaffung des Roboters gelohnt hat. Unermüdlich unterstützt sie ihre menschlichen Kollegen beim Servieren und Abräumen. Wenn beispielsweise sechs Personen am Tisch sitzen, trägt der Kellner zwei Teller und Bella rollt mit den vier anderen zeitgleich zum Tisch „Unsere Gäste bekommen jetzt immer gleichzeitig alles serviert“, nennt Martina Lorenz einen Vorteil.
Und wenn Bella von Tisch zu Tisch rollt, ist sie zudem auch immer sehr freundlich. Bei einer kleinen Berührung sagt sie „Verzeihung“, aber auch „Danke“ und „Bitte“ sind für Bella Selbstverständlichkeiten. Auch ein Geburtstagslied kann sie singen. Und sie genießt es offenkundig, wenn man sie sanft berührt – ein genussvolles Miau ist dann zu hören.
Für die Gäste im Landsknecht ist Bella eine echte Attraktion. „Ich bin stolz, dass wir der erste Betrieb in der Region sind, der einen Service-Roboter hat“, sagt Martina Lorenz. „Mit Technik und Digitalisierung können wir in Zukunft noch sehr viel erreichen.“
Wenn Bella nach einem anstrengenden Tag viele Stunden auf den „Beinen“ war, fällt ihr das Rollen schwer. Anders als ihre Kolleginnen und Kollegen legt sie sich aber nicht ins Bett. Sie tankt die notwendige Kraft für den kommenden Tag aus der Steckdose.