Simmern. Fast eine Woche ist es schon her, dass Volker Boch im Simmerner Kreishaus festlich in sein Amt als Landrat eingeführt worden ist. Der „Neue“ – dies wurde bereits in den ersten Tagen deutlich – wird einiges in der Kreispolitik verändern. Der 45-jährige Boch setzt auf Teamgeist, ist davon überzeugt, dass gemeinsam das Beste für den Kreis und dessen Menschen erreicht werden kann.
Wer Volker Boch kennt, der weiß, dass er kein Mann von Worthülsen ist. Er setzt immer auf Inhalte und gilt bei der Suche nach Lösungen als akribischer und fleißiger Arbeiter. So wie er seit Jahrzehnten im Ausdauersport zielstrebig und hart trainierte und bereit war, stets alles aus sich herauszuholen, so wird er sich vermutlich auch als Landrat intensiv für seine Überzeugungen einsetzen. Und diese Überzeugungen sind immer auch das Ergebnis von Gesprächen, Diskussionen und politischen Auseinandersetzungen. „Wir können uns fetzen und streiten. Am Ende aber geht es darum, dass wir als Mannschaft etwas gemeinsam bewegen“, sagte Boch.
Bei der offiziellen Amtseinführung mit Vereidigung durch die erste Kreisbeigeordnete Rita Lanius-Heck war Volker Boch sichtbar etwas nervös. Im Anzug und beim Ablesen einer vorbereiteten Rede zeigte er sympathische Aufgeregtheit, erst als er frei vom Manuskript sprach, wirkte er sicher auf dem Parkett. Eine Stärke, die ihm sicherlich noch oft zugutekommen dürfte. Das freie Denken, Sprechen und Handeln für den Kreis könnte zu einem Markenzeichen des neuen Landrates werden.
Die zahlreichen Ehrengäste – darunter der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz, die früher Landräte Bertram Fleck und Dr. Marlon Bröhr, die Bundestagsabgeordnete Karina Konrad, alle Bürgermeister der Verbandsgemeinden und auch Boppards Stadtchef Jörg Haseneier – hörten aufmerksam zu, als Boch nochmals auf die aus seiner Sicht wichtigen Inhalte und Ziele seiner Arbeit einging. Ein wirklich funktionierender und sinnvoll aufgestellter ÖPNV, die Gesundheitsversorgung im Flächenlandkreis, die Zukunft des Flughafens Hahn, die Mittelrheinbrücke, die unverzichtbare Digitalisierung, der Tourismus und natürlich die Bundesgartenschau 2029 sind einige Themen, die Boch für eine gute Zukunft des Kreises anpacken will.
Volker Boch hat erneut bekräftigt, dass er parteilos ist und auch parteilos belieben will. Als unabhängiger „Brückenbauer“ setzt er auf Anregungen und Ideen sowie das Mitwirken aller Demokraten. Herausforderungen gibt es genug, der furchtbare Krieg in der Ukraine kommt hinzu. Nach einer Schweigeminute für die Menschen in der Ukraine sagte Boch, dass er sehr berührt sei, wie groß die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung im Rhein-Hunsrück-Kreis sei. Eine Hilfsbereitschaft, die vor dem Hintergrund der eintreffenden Flüchtlinge in den kommenden Wochen und Monaten sehr gefragt sein wird.