Region. Der Oktober ist Jahr für Jahr der Monat, in dem bei Autos Reifenwechsel angesagt sind. „Von O bis O“ – Oktober bis Ostern – sind Winterreifen die beste Wahl. Alternativ kann man in der Zeitspanne mit niedrigen Temperaturen, viel Regen sowie Eis und Schnee auch mit sogenannten Ganzjahres- oder Allwetterreifen weiterkutschieren. Doch zweifelsfrei auf der sicheren Seite ist man immer mit Winterreifen.
Vor einem Jahr haben wir im Rhein-Hunsrück-Anzeiger darauf hingewiesen, dass Allwetterreifen mit der M+S‑Kennzeichnung verboten sind. Wird man mit den älteren Reifen, die seit einigen Jahren nicht mehr hergestellt werden, bei einer Kontrolle erwischt, ist ein Bußgeld fällig. Bereits seit dem 31. Dezember 2017 müssen neuproduzierte Allwetterreifen das Schneeflocken- oder Alpine-Symbol haben. Doch noch immer sind Autofahrer mit den alten „Schlappen“ unterwegs.
Wichtig und teuer
Reifen sind neben Wartungsarbeiten, Reparaturen, Versicherung und Steuer ein nicht unerheblicher Kostenfaktor für Autobesitzer. Die vielen Krisen der vergangenen Jahre und der Gegenwart haben die Preise für Rohstoffe (beispielsweise Naturkautschuk, Aluminium und Stahl) und die Herstellung (Transport, Energie und Löhne) deutlich in die Höhe getrieben. Experten gehen davon aus, dass Reifen im Vergleich zum Vorjahr bis zu 20 Prozent teurer werden. Vor allem Premiumreifen haben ihren Preis, Billigmarken und „No-Names“ sind in der Regel günstiger. Doch ob man da am richtigen Platz spart, ist eine andere Sache: Kunden sollten sich aktuelle Testergebnisse (beispielsweise vom ADAC) anschauen. Beim größten deutschen Autoklub fielen die No-Name-Reifen krachend durch.
Fachhändler sinnvoll
Besonders wertvoll ist gerade in einer Zeit gestiegener Preise der Rat von Reifenfachhändlern. Die Profis haben alle Preisentwicklungen im Blick und wissen genau, was für den jeweiligen Kunden das Beste ist.
Die Aussicht, auf den lästigen Wechsel zwischen Sommer- und Winterreifen zu verzichten, ist verlockend. Keine halbjährlichen Werkstatttermine mehr, keine zusätzlichen Wechsel- und Lagerkosten. Zudem erfüllen die meisten Ganzjahresreifen mit dem „Alpine-Symbol“ die gesetzlichen Anforderungen für winterliche Fahrten. Doch auch hier sollte man eine Kaufentscheidung gut überdenken: Gerade in unserer Region mit Hunsrück, Taunus, Eifel und Westerwald spricht vieles für den Wechsel auf Winterreifen.
Es geht um Sicherheit
Ganzjahresreifen, auch Allwetterreifen genannt, sind eine sinnvolle Wahl für Autofahrer, die in Regionen mit milden Wintern unterwegs sind und keine extremen Wetterbedingungen erleben.
Besonders für Wenigfahrer und Stadtbewohner, die bei winterlichen Straßenverhältnissen auf das Auto verzichten können, sind Ganzjahresbereifungen eine mögliche Alternative. Wer aber auf das Auto täglich angewiesen ist, sollte sich für die runden „Spezialisten“ entscheiden.
Außerdem haben die Ganzjahresreifen noch einen wesentlichen Nachteil: Sie bieten bei eisigen Temperaturen weniger Grip und fahren sich bei Hitze im Sommer schneller ab.
Gute Bereifung wichtig
Reifen tragen entscheidend zur Sicherheit bei. Verschiedene Marken und Modelle haben nachweislich stark abweichende Qualität, wie seriöse Tests beweisen. Ein Beispiel: Bei einer Bremsung mit Tempo 80 kam ein Fahrzeug mit Topreifen nach 31 Metern zum Stehen. Ein Auto mit schlechteren Reifen hatte im Versuch nach 31 Metern noch eine Geschwindigkeit von 41 Kilometern pro Stunde. Ein Unterschied, der Leben retten oder auch kosten kann.


