Region. Nach extremen Hitzephasen mit Temperaturen knapp unter der 40-Grad-Marke sorgen immer wieder teilweise heftige Gewitter für eine ersehnte Abkühlung. Leider aber verlaufen Gewitter nicht immer harmlos. Donner und Blitz haben häufig Sturm, Starkregen und Hagel „im Gepäck“. Hohe Schäden und immer wieder auch Tote und Verletzte sind nach unwetterartigen Gewittern zu beklagen.
Die gute Nachricht zuerst. Natürlich sind längst nicht alle Gewitter bedrohlich, apokalyptische Verläufe sind immer noch die Ausnahme. Vor allem am Nachthimmel sind Gewitter auch ein optisches und akustisches Schauspiel, das sich zu beobachten lohnt. Angst vor Blitz und Donner ist nicht nötig, eine gesunde Portion Vorsicht aber allemal. Denn Blitzeinschläge, die elektrische Geräte im Haus zerstören und in schlimmen Fällen auch verheerende Brände auslösen, sind durchaus möglich. Auch die Gefahr, dass man im Freien selbst von einem Blitz getroffen wird, ist nicht wegzuleugnen.
Fest steht aber auch, dass der Klimawandel dafür sorgt, dass es immer wieder auch extrem gefährliche Gewitterereignisse geben wird. Die durchschnittlichen Temperaturen sind auch im Mittelrheintal um rund zwei Grad gestiegen, Hitzewellen mit mehr als 35 Grad Celsius kommen häufiger vor als in früheren Jahrzehnten. Die Luft wird wärmer und feuchter. Wenn die Luft im Sommer heiß wird, enthält sie mehr Feuchtigkeit und Energie. Eine explosive Gemengelage, die heftige Gewitter auslöst.
Gebäudeschutz wichtig
Blitzschutzanlagen können Schäden an Gebäuden verhindern. Die Experten unterscheiden dabei zwischen äußerem Blitzschutz (Blitzableiter) und dem inneren Blitzschutz. Während in Deutschland bis auf Ausnahmen keine Pflicht für sogenannte Blitzableiter besteht, müssen seit 2018 Maßnahmen für den inneren Blitzschutz (Überspannungsschutz) getroffen werden, der die gesamte Hauselektrik (Leitungen) inklusive der Geräte schützt. Blitzschutzexperten und Elektromeisterbetriebe sind sinnvolle Ansprechpartner.
Regeln beachten
An der alten Regel, dass man die Entfernung des Gewitters durch das Zählen der Sekunden zwischen Blitz und Donner ermitteln kann, hat sich nichts verändert. Bei weniger als 30 Sekunden wird es Zeit, sich schnellstens in Sicherheit zu bringen, denn dann ist das Gewitterzentrum ganz nah und die Gefahr, von einem Blitz getroffen zu werden, ist real.
Hier einige Tipps zum richtigen Verhalten:
- Im Auto (Faradayscher Käfig) ist man sicher. Allerdings muss man darauf achten, dass man bei Sturm nicht unter Bäumen steht und bei Starkregen auf keinen Fall in Unterführungen.
- Hat man keinen sicheren Rückzugsort, muss man im Freien einige Dinge beachten. Klein machen (zusammen kauern) und die Füße eng beisammen lassen, Abstand zu anderen Menschen halten.
- Weg von Metall (Stangen, Zäumen, Masten, Fahrrad, Golfschlägern, Schirmen. Handy, Geldbeutel und Schlüssel)
- Nicht unter Bäume stellen (egal, ob Buche oder Eiche), sondern auch Nähe zu Aussichtstürmen meiden.
- Auf keinen Fall schwimmen oder Wassersport betreiben.
Die gute Nachricht
Die Mehrheit der Menschen verhält sich bei Gewittern sehr vernünftig. Von klein an lernen wir, dass man bei Blitz und Donner vorsichtig sein muss. Das ist ein Grund dafür, dass trotz häufiger Gewitterlage in Deutschland geschätzt nur rund zehn Menschen durch Blitzschlag ums Leben kommen und lediglich 120 verletzt werden. Die Verletzungen sind etwa Verbrennungen, Sehstörungen, Schädigungen des Nerven- und Herz-Kreislauf-Systems.