Region. Die Bilder aus den betroffenen Städten und Regionen sind schwer auszuhalten – an Stelle idyllischer Dörfer und prachtvoller Städte prägen Matsch und Geröll die Landschaft, ganze Orte wurden regelrecht ausgelöscht, die Infrastruktur zerstört, unzählige Menschen haben Heim und Haus verloren, die Flut hat ihnen alles genommen. Bis das ganze Ausmaß der Katastrophe bekannt ist, wird es noch einige Zeit dauern.
Hilfskräfte sind Tag und Nacht im Einsatz, um den Betroffenen vor Ort zu helfen. Bagger heben verkeilte Autos an, Keller werden ausgepumpt, Straßen von der zähen braunen Matschschicht befreit. Vor den Häusern sammeln sich Möbel und zerstörter Hausrat, der noch vor ein paar Tagen für Behaglichkeit sorgte. „Die Stimmung ist gefasst, alle helfen sich gegenseitig“, so eine betroffene Anwohnerin aus Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Wir arbeiten daran, Schlamm, Dreck und Zerstörung zu entfernen. Heute konnten wir mithilfe der Nachbarn anfangen den Keller auszupumpen. Die Zerstörungen in der gesamten Stadt sind unvorstellbar. Glücklicherweise konnten sich meine Vermieter in der Katastrophennacht in meine Wohnung im ersten Stock retten, es wurde niemand verletzt. Überall sind hier Hilfskräfte im Einsatz.“
Auch knapp eine Woche nach der Katastrophe gibt es in vielen Orten noch Probleme mit dem Strom- und Telefonnetz und auch Trinkwasser fehlt. Bis das Gasnetz wieder hergestellt ist, können noch Monate ins Land gehen. Vielerorts sind bereits Statiker im Einsatz, um zu prüfen, ob die Bewohner ihre Häuser zurückkehren können.
Ungebrochen ist in dieser scheinbar ausweglosen Situation die Hilfsbereitschaft in unserer Region. Die Feuerwehren unterstützen vom ersten Tag an die Kollegen mit Hilfskräften und Fahrzeugen, auch DLRG und DRK sind im Einsatz. Unternehmer leisten Hilfe, indem sie kostenfrei Bagger und Container in das Katastrophengebiet schicken, Landwirte unterstützen mit Traktoren und Anhängern, von Speditionen werden Fahrzeuge bereitgestellt, um Hilfslieferungen zu transportieren.
Auch das Engagement der Bevölkerung ist unbeschreiblich hoch. Boppards Ortsvorsteher Niko Neuser fasst das, stellvertretend für die Region, treffend zusammen: „Aus der Bevölkerung ist die Spendenbereitschaft außerordentlich. Auch die freiwillige Feuerwehr, das DRK und die DLRG helfen vor Ort. Boppard steht solidarisch zusammen mit den Menschen an der Ahr und hilft, wo es möglich ist.“
Viele örtliche Vereine, Verbände, aber auch Privatpersonen haben spontan Hilfs- und Spendenaktionen ins Leben gerufen. „Die Bereitschaft ist enorm groß“, so eine Organisatorin aus Boppard. „Niemals hätten wir mit derart großer Unterstützung gerechnet, als wir zu der Spendenaktion aufgerufen haben.“ Rundum konnten so viele Hilfsgüter gesammelt werden, dass die zentrale Sammelstelle am Nürburgring zumindest im Moment keine Hilfsgüter mehr entgegennehmen kann. Ein Teil wird so lange in Zwischenlagern deponiert, bis die Helfer dort wieder Kapazitäten und Lagerraum geschaffen haben, um die Spenden an die betroffenen Familien weiterzuverteilen.
Auch Geldspenden wurden vielerorts spontan gesammelt: Neben Kuchenverkauf für den guten Zweck wurden in vielen Betrieben Spendengläser aufgestellt oder auch Umsatzerlöse gespendet. Zahlreiche Spendenkonten wurden zugunsten der Flutopfer eingerichtet. Jeder Euro hilft den betroffenen Familien zumindest die finanzielle Not ein bisschen zu mildern. [cf]
Allgemein:
Spendenkonto für Rheinland-Pfalz
Empfänger: Landeshauptkasse Mainz
IBAN: DE78 5505 0120 0200 3006 06
Verwendungszweck: Katastrophenhilfe Hochwasser
Aktion Deutschland Hilft
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Verwendungszweck: Hochwasser Deutschland
Deutscher Caritasverband e.V., Abteilung Caritas international, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
Verwendungszweck: Fluthilfe Deutschland CY00897
Aus der Nähe:
DRK Rhein-Hunsrück
Kreissparkasse Rhein-Hunsrück
IBAN: DE 86 5605 1790 0010 0308 64
Verwendungszweck: Flutopfer
Mayen
Kreissparkasse Mayen
IBAN: DE62 5765 0010 0000 0075 83
Verwendungszweck: Mayener helfen Mayenern
Verbandsgemeinde Loreley
Nassauische Sparkasse
IBAN: DE08 5105 0015 0688 0000 76
Verwendungszweck: Starkregen Rheinland-Pfalz
Kreis Ahrweiler
Kreissparkasse Ahrweiler
IBAN: DE86 5775 1310 0000 3394 57
Verwendungszweck: Hochwasser
BNI Region Koblenz-Trier
Volksbank Rhein-Mosel
IBAN: DE35 5746 0117 0208 7899 31