Boppard-Weiler. Zwei Abende in Folge wurde im Landgasthof „Eiserner Ritter“ das 150. Jubiläum gebührend gefeiert. Das Traditionshaus, das in sechster Generation als Familienbetrieb geführt wird, beging das Jubiläum, das wegen der Corona-Pandemie um drei Jahre verschoben werden musste, stilecht mit einem großartigen Festmenü. Rezepte aus den vergangenen 150 Jahren wurden in der Küche kulinarisch fein und modern umgesetzt – ein Erlebnis für Geschmackssinne und Augen. Passende erlesene Weine und die begleitende Musik des Mladi-Orchesters aus Bonn machten die Stunden für alle Gäste zu einem perfekten Erlebnis.
Das Team des „Eisernen Ritter“ um die sechste Generation mit Stefan Mayer und René Klütsch feierte sich – und wurde gefeiert. Landrat Volker Boch, Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier, der Vizepräsident der DEHOGA Rheinland-Pfalz Lothar Weinand, Kollegen aus der Hotel- und Gastronomiebranche, Winzer und viele Stammgäste waren gekommen. Landrat Volker Boch machte in seiner kurzen Ansprache deutlich, dass das Jubiläum etwas Besonderes ist und der Landgasthof „Eiserner Ritter“ für die gesamte Region wertvoll ist. In allen kurzen Reden und in den Tischgesprächen drehte es sich immer wieder um die Leistung der Familie, die über Generationen hinweg den „Eisernen Ritter“ erfolgreich durch Kriege, Wirtschaftskrisen und die Coronapandemie geführt und auch schwierige politische Rahmenbedingungen gemeistert hat. Harte Arbeit, Mut zum Risiko, die Leidenschaft für die Region und die spürbare Freude am Service für die Gäste stehen auf dem Erfolgsrezept der „Ritter-Familie“.
Das Thema Familie spielte auch in der Rede des Seniorchefs Josef Mayer eine zentrale Rolle. Kurzweilig nahm er die Zuhörer mit auf eine Zeitreise von den Anfängen des „Eisernen Ritter“ bis heute. Fleiß, Bescheidenheit und Zusammenhalt waren immer Tugenden der bodenständigen Familie. Josef Mayer verließ nach einer Kochlehre im Bopparder Hotel Bellevue seine Heimat. Nach Stationen in Berlin. Augsburg, Rotterdam und einigen Jahren als Schiffskoch stand er vor einer vielleicht großen Karriere, doch nach einer schweren Erkrankung seines Vaters kehrte er sofort nach Weiler zurück. Statt Großküchen mit einem bis zu 150-köpfigen Personal schürte er jetzt am kleinen heimischen Herd Feuer und kochte buchstäblich auf kleiner Flamme Großes. „Zum Glück hatte ich die Unterstützung durch unsere ‚Tante Elli‘, einer Nachbarsfrau, die seit ihrem 15. Lebensjahr im ‚Eisernen Ritter‘ anpackte. Sie war eine Frau für alles, sie hat sogar meine Vorfahren beim Sterben begleitet. Sie hat drei Generationen überlebt und auch meine Frau Conny noch viele Jahre unterstützt. Sie wurde 95 Jahre alt“, sagt Josef Mayer nicht ohne Emotionen. Bis zum heutigen Tag schätzen Mitarbeiter die familiäre Atmosphäre und das Miteinander im Tagesgeschäft.
Josef Mayer, einer der Pioniere und Gesichter der „Regionalen Küche“, die mittlerweile deutschlandweit im Trend liegt, wirbelte unermüdlich in und für den „Eisernen Ritter“, den er 2016 an die nächste Generation übergab. Er ist sichtlich stolz auf seinen Sohn Stefan und René Klütsch, die weiterhin Service und Qualität großschreiben und mutig in den Hotel- und Gastronomiebetrieb investieren. Und wie immer in der Historie packen sicherlich auch Josef und sein Bruder Paul auch künftig immer dann mit an, wenn Hilfe gebraucht wird. Die Familien-Geschichte des „Eisernen Ritter“ geht weiter.