Freitag, Juni 13, 2025
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    Eichenwälder sind akut gefährdet

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    Boppard. Nicht nur Fichtenwälder lei­den unter star­ker Käfervermehrung infol­ge des Klimawandels. Auch die Eichen in Rheinland-Pfalz haben seit ver­gan­ge­nem Jahr zu kämp­fen. Ein wah­rer Gigant ist der Zweipunkt-Eichenprachtkäfer im Vergleich zu sei­nen Cousins, den Fichtenborkenkäfern. Der etwa einen Zentimeter gro­ße, grün schil­lern­de Käfer legt sei­ne Eier an der Rinde von Eichen ab. Seine Larven boh­ren sich unter die Borke und fres­sen sich dort im Zickzack durch die lebens­wich­ti­gen Schichten des Stammes.

    Käfer ver­mehrt sich rasant
    Forst Boppard - Zweipunkt-EichenprachtkäferDies kann bei star­kem Befall und in Kombination mit Trockenstress gan­zen Eichenwäldern den Garaus machen. „Die Eichen bekom­men schüt­te­res Laub und am Stamm bil­det sich dunk­ler Schleimfluss. In ein bis zwei Jahren kön­nen sie voll­stän­dig abster­ben und die neue Käfergeneration fliegt im Hochsommer aus“, erklärt Forstamtsleiter Axel Henke. Der Eichenprachtkäfer war schon immer da, doch war­um wird er jetzt zum Problem? Die Auswirkungen des Klimawandels wer­den in den ver­gan­ge­nen Jahren deut­lich spür­bar in den rhein­land-pfäl­zi­schen Wäldern. Er bringt Wärme, Trockenheit, mil­de Winter und geschwäch­te, auf­ge­lich­te­te Bäume. All das ist für die Vermehrung vie­ler Käferarten und ande­rer Waldinsekten opti­mal. Fressen sie nun alle gemein­sam am hei­mi­schen Wald her­um, ergibt sich eine Spirale von Baumschwächung, Auflichtung der Kronen und immer grö­ße­re Wärme im Waldesinneren. Nach Angaben des Waldzustandsberichtes 2024 sind mitt­ler­wei­le drei von vier Eichen krank. Auf die­se geschwäch­ten Bäume ist der Eichenprachtkäfer angewiesen.

    Bisher galt die Eiche als beson­ders robus­te Art im Klimawandel, die Trockenheit und Hitze bes­ser weg­steck­te als ande­re. Mittlerweile jedoch zeigt sie sich auch geschwächt. „Leider stirbt an den Niederwald-Hängen die Eiche teil­wei­se flä­chig ab, mit Folgen für die Bodenerosion und des Wasserrückhaltes, ins­be­son­de­re bei Starkregen. Das Kleinklima in den Siedlungen des Mittelrheintal wird sich durch den Rückzug des Waldes ver­än­dern, es wird noch hei­ßer, da der küh­len­de Wald sich auf­löst“, so die Prognose des Forstamtsleiters.

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